Transferprojekte
Transferprojekte sind schon immer Teil des gesellschaftlichen Engagements von Forschenden, Lehrenden und Studierenden unserer Hochschule. Solche Transferaktivitäten können von Hochschulseite selbst initiiert werden oder ergeben sich aus einer Anfrage aus der Zivilgesellschaft an unsere Forschenden. Wieder andere sind curricular verankerte Lehrprojekte, die sich jährlich neu mit gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen und gemeinsam mit externen Partnern Lösungen entwickeln.
Wir zeigen Ihnen hier beispielhaft eine Auswahl von Transferprojekten verschiedener Hochschuleinrichtungen.
Angebot bei den Science Days
Seit Anfang des Jahrtausends veranstaltet die Science & Technology gGmbH im Europa-Park in Rust die Science Days mit der Mission, Bildung auf den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik zu fördern. Seit Mitte der Nuller-Jahre ist die Pädagogische Hochschule Karlsruhe jedes Jahr mit einem neuen Angebot an dieser Mission beteiligt. Studierende erstellen in Seminaren von Dr. Thomas Borys und Roland Forkert, Institut für Mathematik, spannende Mitmachangebote. Diese vermitteln spielerisch Einblicke in die Mathematik, aber auch in Grundlagen der Physik und Informatik. Im Oktober 2022 waren wieder 31 PHKA Studierende unter dem Motto „Rechnet mit uns“ beim Stand der PHKA auf den Science Days vertreten. Mittlerweile gibt es das Angebot, der Zielgruppe angepasst, auch bei den Science Days für Kinder im Mai.
boys and books
Das hochschulübergreifende Projekt boys & books unter Leitung von Prof. Dr. Ina Brendel-Kepser vom Institut für deutsche Sprache und Literatur, verfolgt verschiedene Ziele: Es empfiehlt Bücher für Jungen zwischen 8 und 18 Jahren und richtet sich damit auch an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die in der Leseförderung tätig sind. Das Projekt verknüpft wissenschaftliche Expertise mit praktischer Erfahrung. Es zeichnet sich durch Kooperationen mit Verlagen, Medienhäusern und zahlreichen Netzwerken zur Leseförderung aus.
ccPENDL: Projekt zum Einsatz digitaler Lernverlaufsdiagnostik
Im Projekt ccPENDL erforschen die Pädagogische Hochschule Karlsruhe und die Universität Mannheim , wie formatives Feedback und individuelle Förderung von Schüler*innen auf Basis digitaler Lernverlaufsdiagnostik beim Lesen erfolgreich in der schulischen Praxis durchgeführt werden kann. Speziell dafür ausgebildete Lehramtsstudierende werden dies gemeinsam mit Lehrkräften im Rahmen einer Campus-Community-Partnerschaft (CCP) mit circa 10 Schulen in der unterrichtlichen Praxis modellhaft erproben und wissenschaftlich evaluierte Best Practice-Beispiele generieren. Nach der Idee des Service Learning werden hier der Aufbau fachlicher Kompetenzen der Studierenden verknüpft mit gesellschaftlichem Engagement (Diagnostik und individuelle Förderung in Partnerschulen). Im an der PHKA im Institut für Schul- und Unterrichtsentwicklung angesiedelten Projekt sind Jun.Prof. Dr. Nadine Anskeit, Sarah Bez und Jun.Prof. Dr. Samuel Merk beteiligt. Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.
Die Sportschuhbande - Kinder mit motorischen Defiziten stärken
Eine altersentsprechend gut entwickelte motorische Leistungsfähigkeit ist essenziell für die Gesamtentwicklung von Heranwachsenden. Deshalb sollten Kinder mit deutlich wahrnehmbaren motorischen Schwächen unterstützt und gefördert werden. Am besten in der Schule, denn hier werden alle Kinder erreicht. Aber wie kann das sinnvoll und gewinnbringend gelingen? Genau hier setzt das Projekt "Sportschuhbande" - eine theoriegeleitet entwickelte und wissenschaftlich begleitete Bewegungs- und Sportförderung in Karlsruher Grundschulen - der PHKA an. Denn an aktuellen Konzepten für den schulischen Förderunterricht mit Bezug auf Bewegung, Spiel und Sport mangelt es. Verantwortlich für das Projekt sind V.-Prof. Dr. Anke Hanssen-Doose und Caroline Handtmann, Grundschullehrkraft an der Hardtschule Karlsruhe.
Karlsruher Mathe Sommer
Seit September 2021 veranstaltet unsere Beratungsstelle Rechenstörungen in der letzten Sommerferienwoche eine Sommerschule für Grundschulkinder mit Rechenschwierigkeiten, den „Karlsruher Mathe Sommer“. Das kostenfreie Angebot für Kinder, die in die zweite, dritte oder vierte Klasse kommen, arbeitet mit ihnen Lerndefizite auf und unterstützt sie, ein positiveres Selbstbild zur Mathematik zu entwickeln. Das Projekt organisiert Prof. Dr. Sebastian Wartha, Leiter der Beratungsstelle Rechenstörungen und Landeslehrpreisträger 2021. Die dritte Auflage des Karlsruher Mathe Sommers, der wieder finanziell von der Vector Stiftung unterstützt wird, findet vom 4. bis 8. September statt.
Kiwanis Sommerschule
Die jedes Jahr in den großen Ferien für drei Wochen angebotene Kiwanis Sommerschule ist ein gemeinsames Projekt des Kiwanis-Clubs Bruchsal und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Unter der Anleitung von Dr. Nicole Bachor-Pfeff, Institut für deutsche Sprache und Literatur, entwickeln Studierende differenzierehttps://www.kiwanis-bruchsal.net/nde Materialien und Methoden, die in einem eigens erarbeiteten Kurskonzept ein- und umgesetzt werden. In jedem Jahr steht eine neue Lektüre im Mittelpunkt. Ziel des Projekts ist es, Kinder der Klassen 1-5 in ihrer Sprachkompetenz, ihren Lese- und Schreibkompetenzfähigkeiten, aber auch ihrer literarischen Kompetenz zu unterstützen und zu fördern. Der Höhepunkt ist jedes Jahr die Aufführung eines Theaterstücks zum Inhalt der Lektüre durch die Kinder vor ihren Eltern und weiteren Gästen.
ProNaMU – Ein Mathematik-Projekt der PHKA mit dem Hauptpreisträger des Deutschen Schulpreises 2023
Das gemeinsame Projekt „Professionell Nachhaltig Mathematik Unterrichten“ (ProNaMU) von Pädagogischer Hochschule Karlsruhe (PHKA) und der prämierten Eichendorffschule Erlangen implementiert ein Konzept eines nachhaltigen Mathematikunterrichts in den Klassenstufen 7, 8 und 9. Neben der Erstellung der Materialien im gemeinsamen Dialog zwischen Hochschule und Schule zeichnet die Entwicklung der Lernbegleitung in der Praxis das Konzept aus. Prof. Dr. Mutfried Hartmann (PHKA) und Studienrätin Petra Richter können für Hospitationen, Vorträge oder Workshops zum Konzept und dessen Umsetzung angefragt werden. Hier gibt es weitere Informationen.
Social Entrepreneurship
Studierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickeln im Rahmen des Projektseminars „Social Entrepreneurship“ von Prof. Dr. Claudia Wiepcke am Institut für Ökonomie und ihre Didaktik in jedem Sommersemester soziale Geschäftsideen für Karlsruhe. Seit 2019 entstehen so konkrete Prototypen für regionale Partner. Hier gab es bisher eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat der Stadt wie auch mit kulturellen Einrichtungen wie der Staatlichen Majolika Manufaktur Karlsruhe oder im Rahmen des Seminars „Ökonomische Bildung in Museen“ mit dem Museum am Markt. Ziel ist es, zukünftige Lehrkräfte zu Multiplikatoren einer handlungs- und projektorientierten Gründungserziehung an Schulen zu machen und sie für das Thema unternehmerische Selbständigkeit zu sensibilisieren. Im Jahr 2022 standen die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und deren Auswirkungen in Karlsruhe im Mittelpunkt. Am 26. Juli wurde wie in jedem Jahr das beste Projekt im Rahmen einer hochschulöffentlichen Präsentationsveranstaltung prämiert. Es gewann das Projekt "Creativity - no words needed". Einen Eindruck von der Veranstaltung vermittelt ein Beitrag auf BadenTV.
Frühere Projekte
Ankommen im Ganztag
Kann die Ganztagsgrundschule einen Beitrag dazu leisten, neu zugewanderten Kindern ein gutes Ankommen zu ermöglichen? Diese Frage steht im Zentrum eines Pilotprojekts an der Schillerschule Karlsruhe, das seit dem Schuljahr 2020/21 neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an der Ganztagsgrundschule anbietet. Das Projekt entstand durch eine gemeinsame Initiative von Schillerschule, Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe und dem Schul- und Sportamt der Stadt Karlsruhe. Das Projekt wird von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wissenschaftlich begleitet. Unter anderen befasst sich eine Abschlussarbeit im von Prof. Dr. Annette Treibel-Illian geleiteten Masterstudiengang Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit (MM) mit der Evaluation des Projekts.
Lightning Talks zur Wanderausstellung „Guten Tag, lieber Feind“
Vom 13. Dezember 2022 bis zum 27. Januar 2023 machte die Wanderausstellung mit Bilderbüchern zum Thema Frieden und Menschlichkeit an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Station. An die PHKA geholt hat die Wanderausstellung Prof. Dr. Ina Brendel-Kepser, die auch die begleitenden „Lightning Talks“am 17. Januar 2023, eine öffentliche Veranstaltung mit sieben Kurzvorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der PHKA, organisiert hat. Ein Highlight war das Video-Grußwort der Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek München, Dr. Christiane Raabe. Ein zweites Grußwort gab es von Alexandra Rak , die Ende der 1990er das der Ausstellung ihr Bild gebende Kinderbuch „Der kleine Soldat“ von Mario Ramos übersetzte.
Hier gibt es die Videos der Lightning Talks der Karlsruher Referent:innen an dem Abend.
- Prof. Dr. Alexander Weihs: "Frieden - mehr als die Abwesenheit von Krieg"
- Prof. Dr. Michael Baum: "Fragen eines lesenden Kindes"
- Alexander Ewald: "Die Kinderlesehallenbewegung"
- Annette Becker: "Picturing War - Bilderbücher erklären den Krieg"
- Dr. Katrin Schwarz: "Ausstellungstheorie"
- Alicia Kullmann und Nele Schomaker: Ein Blick in das Seminar "Lernort Literaturmuseum"
MiniMa als Wegbereiter
Während der Corona-Pandemie mussten die Besuche von Kindergruppen mit ihren Lernbegleitungen in die MachMitWerkstatt MiniMa entfallen. Damit fehlte ein besonderes Angebot, das hilft den Übergang in die Grundschule vorzubereiten. Das Pilotprojekt „MiniMa als Wegbereiter“ von Prof. Dr. Christiane Benz brachte im Frühsommer 2021 elementardidaktische Forschung und bewährte Umsetzungsideen aus der PHKA direkt in die Einrichtungen. Neben einem Online-Workshop für die pädagogischen Fachkräfte gab es für die beteiligten Kitas Materialkisten und Anleitungen für konkrete Spielideen zur gezielten mathematischen Förderung. So konnte die Zeit bis zum Schuleintritt optimal genutzt und verlorene Bildungschancen nachgeholt werden.
RELAX! Ferienprogramm als hochschulübergreifendes Service Learning Projekt
Ein hochschulübergreifendes Service Learning Projekt in Kooperation mit dem Stadtjugendausschuss Karlsruhe e.V. (stja) ist das Ferienprogramm „RELAX!“. Studierende der Hochschule Karlsruhe (HKA) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) entwickeln innerhalb eines Semesters gemeinsam drei technische Projekte zum Thema Nachhaltigkeit, die im Rahmen des Karlsruher Sommerferienprogramms des stja gemeinsam mit den „Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern“ in einer Mischung aus Wissen, Spiel und Spaß umgesetzt werden. Im Sommer 2021 erreichte das Projekt insgesamt 75 Kinder und Jugendliche. Wichtig ist den beiden Initiatorinnen Anna Krez (HKA) und Dr. Julia Staiger-Engel (PHKA) beim gemeinsamen Service Learning Projekt der Realitätsbezug und die Erfahrung für die Studierenden, wie sie mit ihrem Studium die Gesellschaft jetzt und in Zukunft positiv und nachhaltig beeinflussen können.