Studieren mit Behinderung und chronischen Krankheiten

Ein Studium mit Behinderung oder chronischer Krankheit zu absolvieren ist eine besondere Herausforderung. Wir sind bestrebt, barrierefreie Rahmenbedingungen an unserer Hochschule sicherzustellen und diese dort, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt, zu schaffen.

Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Hochschule einen Beauftragten bestellt. Er ist Ansprechpartner für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten bei behinderungsspezifischen Fragen während des gesamten Studiums. Er berät und gibt Empfehlungen, insbesondere hinsichtlich eines Nachteilsausgleichs.

Als Studieninteressierte:r mit Behinderungen und chronischen Krankheiten können Sie sich mit Ihren Fragen, die im Zusammenhang mit dem angestrebten Studium und Ihrer Behinderung oder chronischen Krankheit stehen, an ihn wenden.

Scheuen Sie sich nicht, frühzeitig mit ihm Kontakt aufzunehmen, so dass er mit Ihnen gemeinsam nach Lösungen suchen kann, um Ihnen ein möglichst reibungsloses Studium zu ermöglichen.

Ergebnisse einer Umfrage zu Studium und Arbeitsbedingungen an unserer Hochschule

Zum Jahreswechsel 2024 haben wir an der Hochschule eine Umfrage durchgeführt, um Studium und Arbeitsbedingungen für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten weiter zu verbessern. Erste Maßnahmen daraus haben wir bereits umgesetzt. Unter anderem stellen wir uns bei der Begrüßung der Erstsemesterstudierenden persönlich vor, um mögliche Hürden bei der Kontaktaufnahme abzubauen. Auch nehmen wir an den Diversitätsstrategietreffen gemeinsam mit dem Rektorat teil.

Was gilt als Behinderung und chronische Krankheit?

  • Mobilitätsbeeinträchtigungen,
  • Sehbeeinträchtigungen,
  • Hörbeeinträchtigungen,
  • Sprechbeeinträchtigungen,
  • Psychischen Erkrankungen (zum Beispiel Essstörungen, Depressionen),
  • Chronischen Krankheiten (zum Beispiel Rheuma, Morbus Crohn oder Diabetes),
  • Legasthenie und andere Teilleistungsstörungen sowie
  • Autismus.

Nachteilsausgleich

Nachteilsausgleiche sind ein wichtiges Instrument, um chancengleiche Teilhabe im Studium herzustellen und Diskriminierungen zu vermeiden. Gemäß § 209 SGB IX handelt es sich dabei um "Hilfen für behinderte Menschen zum Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile oder Mehraufwendungen".

Mögliche Nachteilsausgleiche im Studium können sein:

  • Lockerung der Anwesenheitspflicht, abhängig von der jeweiligen Lehrveranstaltung
  • Berücksichtigung körperlicher Einschränkungen bei der Raumplanung (Verlegung von Vorlesungen in gut erreichbare Räume),
  • Nutzung von Hilfsmitteln wie zum Beispiel Prüfungen am Computer zu schreiben,
  • abweichende Regelungen zu Fristen, wie zum Beispiel der Orientierungsprüfung und
  • individueller Studienverlaufsplan.

Weiterführende Inhalte und Hinweise

  • Wie studiert Deutschland? Alle vier Jahre erhebt das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ein umfassendes Bild vom Alltag, Studium sowie der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden in ganz Deutschland. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auch wieder auf der "best – Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung"-Erhebung. Hier werden spezifische Erfahrungen, Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe sichtbar gemacht. So können Studienbedingungen gezielt verbessert werden. Wichtig: Nur zufällig ausgewählte Studierende können an der Befragung teilnehmen. Wenn Sie dazugehören, haben Sie bereits eine persönliche Einladung per E-Mail mit einem individuellen Link zur Umfrage erhalten. Bitte nutzen Sie diese Chance, Ihre Erfahrungen einzubringen und Ihre Stimme hörbar zu machen! Beteiligen Sie sich, geben Sie Ihrer Stimme Gewicht und gestalten Sie die Hochschulbildung von morgen aktiv mit! Weitere Informationen: www.die-studierendenbefragung.de.

  • Das Reallabor Barrierefreiheit am KIT untersucht im Rahmen einer Interviewstudie die Erfahrungen und Erlebnisse von Menschen mit Behinderung im Museum in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Karlsruhe. Weitere Informationen zur Teilnahme und den Rahmenbedingungen finden Sie im Flyer mit der Einladung zu einem Interview.
  • Mit der deutschlandweite Best3 Befragung von Studierenden liegt ein Vergleich der Situation von Studierenden mit und ohne studienerschwerende Beeinträchtigung vor. Ergebnisse der Studie.
  • EnableMe.de ist ein deutschsprachiges Portal für Menschen mit Behinderung oder chronischer Krankheit und ihr Umfeld. Im kostenlosen Angebot finden Sie zahlreiche Artikel und Erfahrungsberichte zum Studium und Beruf.  Es wird unter anderem ein Online-Mentoring angeboten oder Diskussionsforen von Peer zu Peer und mit Expert:innen über ein Studium mit Behinderung. Das Ziel ist, mit Informationen, Austauschmöglichkeiten und verschiedenen Angeboten im alltäglichen Leben zu unterstützen.
  • Als Studierende:r mit Behinderung oder chronischer Erkrankung können auf der Plattform barrierrfrei-studieren.de passende Förderung für Ihr Studium finden. Unter 6.800 Förderungen werden automatisch individuell passende Fördermöglichkeiten ausgewertet.
  • In Karlsruhe existiert für Menschen mit einer Störung im autistischen Spektrum ein besonderes Wohnangebot. Details finden Sie auf der Seite der seemann autismus autark gGmbh.

Kontakt

Bei Fragen rund um das Thema Studieren mit Behinderung und chronischen Krankheiten (kurz: StuBecK) beraten wir Sie gerne.

Dr. Rainer Neumann
Beauftragter für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten
Nikas Prinz
Nikas Prinz
Studentische Hilfskraft

Wenn Sie unabhängige Beratung bei studienbezogenen und persönlichen Problemen in Anspruch nehmen möchten, steht Ihnen auch die Psychologische Beratungsstelle (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe zu Verfügung. 

Letzte Änderung: 17.07.2025
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