Neu aufgestellt: Hochschule gründet Institut für Informatik und digitale Bildung

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe hat ihre Forschung und Lehre im Bereich Digi­tali­sie­rung neu ge­bün­delt und das Institut für Informatik und digitale Bildung gegründet. Zudem erweitert sie ihre Expertise in digitaler Bildung durch die Berufung des Kognitions­wissen­schaft­­l­ers ­Dr. Alexander Skulmowski. Synergieeffekte sollen Forschung und Lehre zugutekommen.

Die PHKA qualifiziert Lehramtsstudierende fachlich und didaktisch dafür, später guten Informatik- und Medienunterricht zu machen. Foto: Tilman Binz / Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Die PHKA qualifiziert Lehramtsstudierende fachlich und didaktisch dafür, später guten Informatik- und Medienunterricht zu machen. Foto: Tilman Binz / Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, welche Chancen Digitalisierung bietet, aber auch welche Herausforderungen mit ihr verbunden sind. Dass es sowohl auf Hardware, Software und ein schnelles Netz ankommt als auch auf Kompetenzen und kluge Konzepte. Gerade in der Schule, aber auch in anderen Bildungsbereichen. Und dass es wichtig ist, angehende pädagogische Fachkräfte gut auf den Einsatz digitaler Medien vorzubereiten, seien es Informatiklehrerinnen und Informatiklehrer oder Lehrkräfte anderer Fächer.

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) bildet seit 2018 Lehrkräfte für Informatik in der Sekundarstufe I aus und bietet auch Medienbildung als Fach an. Außerdem ist Medienbildung verpflichtendes Modul in allen Lehramtsstudiengängen und wer möchte, kann sich an der PHKA in diesem Bereich auch durch Zertifikate oder wissenschaftliche Weiterbildung qualifizieren.

Angebote neu gebündelt

Neu aufgestellt hat sich die Hochschule nun durch die Gründung des Instituts für Informatik und digitale Bildung sowie durch die Einrichtung einer Tenure-Track-Professur für digitale Bildung. „Im Zuge der Gründung haben wir unsere Angebote neu gebündelt und unsere Expertise durch die neue Professur erweitert“, freut sich Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, auf Synergieeffekte für Forschung und Lehre.

Nicht jede Form digitaler Bildung ist gleich effektiv

Leiter des Instituts für Informatik und digitale Bildung ist Juniorprofessor Bernhard Standl, der als promovierter Informatiker unter anderem zuständig ist für den Bereich Informatik-Lehre sowie das in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie aufgebaute Lehr-Lern-Labor Informatik. Den neuen Bereich digitale Bildung, dem auch die bestehenden Lehrangebote zur Medienbildung zugeordnet sind, verantwortet der auf die Tenure-Track-Professur für digitale Bildung berufene Kognitions­wissenschaftler Dr. Alexander Skulmowski. Der Juniorprofessor, der von der TU Chemnitz nach Karlsruhe gekommen ist, will vor allem erforschen, „auf welche Weise digitale Lernumgebungen optimal eingesetzt werden können.“ Denn, so Skulmowski, „nicht jede Form der digitalen Bildung ist gleich effektiv.“ Erstellen will der 34-Jährige „evidenzbasierte Gestaltungsempfehlungen für die Praxis, insbesondere für neue Entwicklungen wie Virtual Reality oder Eye-Tracking.“

Wirksame Lehr-Lern-Konzepte für die informatische Bildung entwickeln

Für die Informatik macht Bernhard Standl deutlich: „In der Lehre ist uns wichtig, fach­wissenschaftliche Inhalte mit unterrichtspraktischem Wissen zu verknüpfen. Und die Erkenntnisse aus unserer Informatikdidaktik-Forschung nutzen wir, um wirksame Lehr-Lern-Konzepte für die informatische Bildung zu entwickeln.“ Im mit Drittmitteln geförderten Lehr-Lern-Labor Informatik setzen Lehramtsstudierende diese Konzepte mit Schulklassen in die Praxis um und entwickeln sie forschungsgeleitet weiter. Zusätzlich zum Laborbetrieb im Rahmen des Informatik-Studiums bieten Mitarbeitende des Instituts spannende Workshops für Schülerinnen und Schüler an. Hier können sie Algorithmen erleben, Mircocontroller programmieren oder das Internet als Detektivspiel erkunden.

Die Digitalisierungskompetenzen ihrer Studierenden fördert die PHKA auch mit dem interdisziplinär angelegten Hochschulentwicklungsprojekt „Nachhaltige Integration von fachdidaktischen digitalen Lehr-Lern-Konzepten“ (InDiKo).

Weitere Infos zum Institut für Informatik und digitale Bildung gibt es auf www.ph-karlsruhe.de/hochschule/organisation/fakultaet-b/institut-fuer-informatik-und-digitale-bildung.

Pressemitteilung als pdf

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de