Institut für Politikwissenschaft

Die Politikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe ist ein bedeutendes wissenschaftliches Zentrum für die Weiterentwicklung der Politischen Bildung und Fachdidaktik in Baden-Württemberg und in der Bundesrepublik Deutschland. Seit Ende der sechziger Jahre werden an unserer Hochschule bereits Lehrer:innen beziehungsweise Berufsbildner:innen im Fach Politikwissenschaft und ihre Didaktik umfassend ausgebildet. Enge Kontakte bestehen zur Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart und zur Bundeszentrale für Politische Bildung in Bonn.

Forschungsschwerpunkte

Einen besonderen Forschungsschwerpunkt legt unser Institut auf empirische Lehr-Lern-Forschung. Dazu haben wir das politikdidaktische Zentrum etabliert, das mit systematischen Untersuchungen der Unterrichtspraxis und der individuellen Lernvoraussetzungen von Schüler:innen Befunde über die Lernmöglichkeiten im Politikunterricht liefert. Tests geben Aufschluss über das Lernverhalten und die Faktoren für den Lernerfolg. Es entstehen Unterrichtskonzepte, die zielgerichtet und effektiv das Lernen im Politikunterricht verbessern können. Die Ergebnisse sollen neue Impulse für die Unterrichtspraxis geben. Das Wissen über die Bedingungen des Lehrens und Lernens kann zur Ausarbeitung und Evaluation von Kerncurricula und Bildungsstandards beitragen. Die Arbeit erfolgt interdisziplinär mit dem Institut für Psychologie. Eine enge Kooperation besteht zum Arbeitskreis "Empirische Unterrichtsforschung Politik" der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE).

Aktuell liegt ein Themenschwerpunkt auf der empirischen Erhebung von Politikkonzepten bei Schüler:innen der Sekundarstufen. Fachliche Begriffsvorstellungen und die damit verbundenen Denkoperationen, zum Beispiel zu Fachkonzepten wie Macht, Freiheit, Menschenwürde oder Interessen, sollen Aufschluss darüber geben, wie das politische Wissen bei Schüler:innen strukturiert ist. Diese müssen durch den Politikunterricht alternative Modelle zu ihren intuitiven, alltäglichen (Fehl-)Konzepten entdecken; der domänenspezifische Kompetenzerwerb ist durch fachliche Wissens- und Strukturierungsangebote zu fördern. Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Lehrerkompetenz.

Lehre

Personen

Institutsleitung (kommissarisch)

Sekretariat

Sprechzeiten:
Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10 - 11 Uhr
oder
nach vorheriger Vereinbarung per E-Mail

Akademische Mitarbeitende

Sprechstunden:
Di., 16:00 bis 17:00 Uhr nach Anmeldung über Stud.IP (hier via "Profil" + "Terminvergabe").
Die Sprechstunden finden in Präsenz in Raum 4.415 statt!

Lehrbeauftragte

Tutor:innen

Ann-Sophie Elisa Wolff, B. A., E-Mail ann.wolff(at)stud.ph-karlsruhe.de

Geschichte des Instituts

In der Vergangenheit lehrten und forschten die folgenden drei Didaktiker als Professoren am Institut für Politikwissenschaft:

  • Prof. Dr. Wolfgang W. Mickel wurde 1972 als einer der bedeutendsten Politikdidaktiker in der Bundesrepublik Deutschland auf die neue Professur berufen. Bis zu seiner Emeritierung und darüber hinaus wirkte er als ambitionierter Theoretiker und Anreger der Praxis.
  • Der Nachfolger, Prof. Dr. Joachim Detjen, war von 1995 bis 1997 in Karlsruhe, bevor er zur Universität Eichstätt-Ingolstadt wechselte.
  • Prof. Dr. Georg Weißeno war von 1999 bis zu seiner Emeritierung 2019 am Institut tätig.

Alle drei Didaktiker haben eine politikdidaktische Tradition praxisorientierter Lehre und Forschung ausgebildet. Sie haben selbst langjährige Schulerfahrung und einen engen Bezug zur Unterrichtspraxis. Der Fokus richtet sich auf das Handeln von Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht und nimmt das Lernen der Schülerinnen und Schüler in den Blick.

Allerdings hat sich über die einzelnen Professuren auch ein Wandel in der Akzentsetzung von der Unterrichtsmethodik und Politikdidaktik als Vermittlungswissenschaft hin zu einer empirisch ausgerichteten Forschungsdisziplin vollzogen. Während Wolfgang W. Mickel sich schwerpunktmäßig mit Lehrplänen und Methodik beschäftigte, setzte Joachim Detjen neben der Grundlagenreflexion einen Schwerpunkt auf normative Fragen zur Urteilsbildung. Beide Didaktiker haben eigene Schulbücher herausgegeben.

Georg Weißeno ist stärker in der empirischen Lehr-Lern-Forschung engagiert und fokussiert seine Forschungsprojekte auf die theoretische Beschreibung und empirische Überprüfung von Fachkonzepten. Darüber hinaus beteiligt er sich an aktuellen Bildungsdiagnosen speziell für das Unterrichtsfach Politik/Gemeinschaftskunde. Er ist Herausgeber eines einschlägigen Lexikons zur Politischen Bildung (1999, Schwalbach/Ts.) sowie des Nachfolgewerkes Wörterbuch Politische Bildung (2007) und Autor zahlreicher Publikationen, engagiert sich in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften und war von 2002 bis 2006 Sprecher der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE).

Ehemalige

Letzte Änderung: 02.01.2024
Für den Inhalt verantwortlich: matthias.ducci@ph-karlsruhe.de