Digitalität in der Lehrerbildung fördern: PHKA und KIT bauen mit gemeinsamer Konferenz Zusammenarbeit aus

Rund 65 Lehrerbildnerinnen und -bildner sowie Lehrkräfte sind vergangene Woche an KIT und PHKA zusammengekommen, um sich darüber auszutauschen, wie die digitalen Kompe­tenzen zukünftiger Lehrkräfte vom Studium an nachhaltig gefördert werden können. Ergebnisse der jeweiligen Projekte InDiKo (PHKA) und digiMINT (KIT) wurden zusammen­geführt und die erfolgreiche Kooperation der beiden Bildungsinstitutionen gestärkt.

InDiKo-Leiter Prof. Dr. Klaus Peter Rippe (r.) und InDiKO-Projektkoordinator Jun.-Prof. Dr. Bernhard Standl. Foto: PHKA

InDiKo-Leiter Prof. Dr. Klaus Peter Rippe (r.) und InDiKO-Projektkoordinator Jun.-Prof. Dr. Bernhard Standl. Foto: PHKA

Seit vielen Jahren arbeiten Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) und Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Bereich Lehrerbildung erfolgreich zusammen. Sowohl im Rahmen von Lehr-Lern-Laboren für die Fächer Physik, Chemie und Mathematik als auch mit Bezug auf das wichtige Thema Digitalisierung in der Lehrkräftebildung, das beide wissenschaftliche Einrichtungen vorantreiben. An der PHKA geschieht dies maßgeblich durch das Hochschulentwicklungsprojekt „InDiKo“ und am KIT durch das Vorhaben „digiMINT“. Beide Projekte werden im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Gemeinsames Ziel ist die für die Gesellschaft wichtige nachhaltige Förderung digitaler Kompetenzen zukünftiger Lehrkräfte.

Heute schon vorausdenken, was in Zukunft gebraucht wird

Um ihre Projektergebnisse zusammenzuführen und den hochschulübergreifenden Diskurs weiter zu stärken, haben InDiKo und digiMINT vergangene Woche die gemeinsame Konferenz „Digitalität in der Lehrer:Innenbildung“ veranstaltet. Auf dem zweitägigen Programm mit rund 65 Teilnehmenden – einen Tag war das KIT Veranstaltungsort, einen Tag die PHKA – standen Workshops, Diskussionsrunden und Vorträge. „Wir haben Lehrerbildnerinnen und -bildner aller Phasen – von Studium über Referendariat bis zur Weiterbildung – sowie Lehrkräfte erfolgreich vernetzt und freuen uns, dass wir die institutionenübergreifende Zusammenarbeit festigen konnten“, zieht InDiKO-Leiter Prof. Dr. Klaus Peter Rippe Bilanz.

„Wir müssen heute schon vorausdenken, was in Zukunft gebraucht wird“, so der Rektor der PHKA. „Damit Schülerinnen und Schüler eine gute digitale Bildung erhalten, ist es notwendig, angehenden Lehrkräften die erforderlichen Kompetenzen vom Studium an zu vermitteln“, ergänzt InDiKO-Projektkoordinator Jun.-Prof. Dr. Bernhard Standl. Und freut sich, „dass mit Punya Mishra von der Arizona State University für die Prekonferenz, die sich speziell an Nachwuchswissenschaftler richtete, eine international anerkannter Spezialist für das Thema Technologieintegration in der Lehre gewonnen werden konnte.“ Wichtig sei auch der Vortrag von Michael Kerres gewesen. Der Professor für Mediendidaktik und Wissensmanagement an der Universität Duisburg-Essen, „seit Jahrzehnten ein zentraler Player im Bereich der Mediendidaktik in Deutschland“, habe einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig sei, „digitale Kompetenz als integralen Bestandteil im Bildungssystem zu verankern“.

Über InDiKo

Mit ihrem interdisziplinären, im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ geförderten Hochschulentwicklungsprojekt „Nachhaltige Integration von fachdidaktischen digitalen Lehr-Lern-Konzepten“ (InDiKo) stärkt die PHKA die digitalisierungsbezogenen Kompetenzen ihrer Lehramtsstudierenden systematisch und forschungsbasiert. Sie entwickelt ihr verpflichtendes Studienmodul „Medienbildung und Digitale Bildung“ weiter, konzipiert, erprobt und evaluiert in sieben fachspezifischen Teilprojekten digitale Lehr-Lern-Konzepte und stellt sie als didaktische Entwurfsmuster zur Verfügung. An den Start ging das dreieinhalbjährige Projekt im Mai 2020, seit August 2021 werden die im Rahmen von InDiKo entwickelten Lehr-Lern-Konzepte außerdem im darauf aufbauenden Forschungsprojekt InDiKo-X in der Schulpraxis erprobt und beforscht. www.ph-karlsruhe.de/projekte/indiko

Über digiMINT

Ziel des Vorhabens „digitalisiertes Lernen in der MINT-Lehrkräftebildung (digiMINT)“ ist die systematische und nachhaltige Fortentwicklung des Lehramtsstudiums am KIT. Im Rahmen von digiMINT entwickelt, erprobt und evaluiert das KIT digitale Lernkontexte und bereitet sie für den Transfer in die Schulpraxis vor. Dies in den Fächern Mathematik, Informatik, fächerübergreifend in den Naturwissenschaften und Technik sowie den Bildungswissenschaften. digiMINT implementiert am KIT systematisch ein übergreifendes, interdisziplinäres Konzept, das auf einer kontinuierlichen Kommunikation und Vernetzung zwischen den Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften beruht. Auf diese Weise kann eine nachhaltige Förderung medialer und medienpädagogischer Kompetenzen von Lehramtsstudierenden im Rahmen der digitalbasierten Lernkontexte gewährleistet werden. www.hoc.kit.edu/zlb/Forschung_DigiMINT.php#block721

Weitere Informationen zur Konferenz „Digitalität in der Lehrer:Innenbildung“, die von der Karlsruher Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg unterstützt wurde, stehen auf www.hoc.kit.edu/zlb/Konferenz2022.php zur Verfügung.

Pressemitteilung als pdf

  regina.thelen@ph-karlsruhe.de