Ökonomische Bildung: Studierende entwickeln soziale Geschäftsideen mit regionalen Partnern

Einmal pro Jahr bietet das Institut für Ökonomie und ihre Didaktik der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe ein Social Entrepreneurship-Seminar an, in dem Studierende Prototypen für soziale Geschäftsidee entwickeln. So erlangen angehende Lehrkräfte ganz praktisch ein tieferes Verständnis für Gründungsbildung.

Ökonomische Bildung: Im Rahmen eines Seminars an der PHKA haben Studierende Geschäftsideen für die Majolika Karlsruhe entwickelt. Screenshot: PHKA

Ökonomische Bildung: Im Rahmen eines Seminars an der PHKA haben Studierende Geschäftsideen für die Majolika Karlsruhe entwickelt. Screenshot: PHKA

Ökonomische Bildung ist laut Kulturministerkonferenz ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung. Voraussetzung dafür ist eine professionelle grundständige Lehrkräftebildung an den Hochschulen. Schwerpunkte des an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe angesiedelten Instituts für Ökonomie und ihre Didaktik sind Berufsorientierung, Gründungserziehung sowie ökonomische Bildung in Museen. Besonders wichtig ist dabei für Institutsleiterin Prof. Dr. Dr. h. c. Claudia Wiepcke, dass die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln und die Projekte regional verankert sind. In diesem Sommersemester hat die Wirtschaftsdidaktikerin ihre Studentinnen und Studenten im Rahmen eines Seminars soziale Geschäftsideen für die Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe entwickeln lassen und dabei eng mit Majolika-Geschäftsführer Klaus Gutowski zusammengearbeitet.

Shopping-App, Jugendraum oder Töpferbox?

In Dreier- und Vierer-Gruppen haben die Studentinnen und Studenten ein Semester lang sieben Prototypen für Geschäftsideen für die Keramik-Manufaktur entwickelt. Diese Woche stellten sie ihre Vorschläge per Videokonferenz einer sechsköpfigen Fachjury vor, der auch Klaus Gutowski angehörte. Auf Platz eins schaffte es die Idee für eine Shopping-App, um Geschirr und Kunst per Konfigurator individuell zu gestalten. Platz zwei ging an den Vorschlag, in der Majolika einen Jugendraum als Ort der kulturellen Bildung zu eröffnen. Und Bronze bekam die Idee für eine Töpferbox, die es möglich macht, ein individuelles Keramik-Bambi zu kreieren.

Außerdem vorgeschlagen wurden ein mehrtägiges Fest, das Raum schafft für Kreativität und Entspannung, oder auch eine Internetplattform „Aus alt mach neu“, auf der umgestaltete Objekte aus dem ‚Majolika-Schatzkeller‘ versteigert werden könnten. „In den Vorschlägen der Studierenden habe ich viele unserer Ideen wiedererkannt und nehme aus allen Präsentationen etwas für uns mit. Das Projekt ist sehr hilfreich“, dankte Majolika-Geschäftsführer Klaus Gutowski allen Beteiligten.

Vermitteln können, worauf es ankommt

Für die Studierenden kam es darauf an, mit Qualität und sozialem Mehrwert ihrer Ideen sowie Kreativität und Aussagekraft ihrer Prototypen zu überzeugen. Auch die Überzeugungskraft ihrer drei- bis vierminütigen Videopräsentationen wurde bewertet. Was wäre tatsächlich realisierbar, was würde sich rechnen, was ließe sich weiterentwickeln? „Materialboxen und Individualisierung sind derzeit ein großer Innovationstrend“, würdigt Claudia Wiepcke die vielen tollen und kreativen Ideen. „Wer selbst mal eine Geschäftsidee entwickelt und vorgestellt hat, erlangt ein tieferes Verständnis für Gründungsbildung und kann später auch Schülerinnen und Schülern besser vermitteln, worauf es ankommt“, so die Wissenschaftlerin.

Pressemitteilung als pdf

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de