Digitalisierungsprojekt Realschule: Pädagogische Hochschule Karlsruhe bringt Expertise ein

Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

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Um die Schul- und Unterrichtsentwicklung beim Lernen im digitalen Zeitalter voranzubringen, unterstützt das baden-württembergische Kultusministerium die Realschulen im Land mit einem Digitalisierungsprojekt. Insgesamt 19 Realschulen sind jetzt an den Start gegangen. Das zugrundeliegende Konzept sowie das Modell digital_p3 wurden gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickelt. Jun. Prof. Dr. Bernhard Standl präsentierte das Modell bei der digitalen Auftaktveranstaltung am 30. November, an der unter anderem Vertreter und Vertreterinnen des Kultusministeriums, des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg, des Landesmedienzentrums und der Realschulen teilnahmen.

Verschiedene Perspektiven verbinden

Was das Modell digital_p3 leisten kann, erklärt Jun. Prof. Dr. Bernhard Standl in der Projektbroschüre:

„Bildung im Kontext der Digitalisierung beansprucht ein interdisziplinäres Verständnis und ist geprägt von Herausforderungen, die sich auf verschiedene Dimensionen beziehen. In Anlehnung an bestehende Ansätze zur Beschreibung von Bildung in der digital vernetzten Welt bildet das hier vorliegende Modell digital_p3 die Grundlage zur Handlungskompetenentwicklung von Realschullehrkräften, um Schule und Unterricht an den Schwerpunkt-Realschul-Trios im digitalen Zeitalter nachhaltig weiterzuentwickeln.

Das Modell integriert drei Bereiche, um mediendidaktische, fachdidaktische und digitale Kompetenzen zu erschließen. Deshalb wird die Entwicklung der digitalisierungsbezogenen Handlungskompetenzen der Lehrkräfte aus den folgenden Perspektiven betrachtet:

1. Mediendidaktik: Der Umgang mit digitalen Medien wird über den Weg des Lernens mit und über digitale Ebenen vertieft. Dabei sind Interaktivität und Adaptivität entscheidende Faktoren. Häufigkeit und Varianz der Mediennutzung und -produktion befördern die Kompetenzentwicklung.

2. Fachdidaktik: Digitale Medien im Fachkontext erschließen sich durch fachspezifische und bewährte Unterrichtsmodelle, die auch mittels einer Öffnung des Unterrichts das Lernen wirksam voranbringen können. Handlungsleitend kann hier besonders die gezielte Förderung des individuellen und kollaborativen Lernens mit digitalen Instrumenten sein.

3. KMK-Strategie: Die digitale Kompetenz ist durch die IT-, Informations- und Medienkompetenz näher definiert. Die dahinterstehenden Anforderungen an Lehrende umfassen Konzepte zur präzisen Formulierung von Lösungsstrategien für Medien und Digitalisierung im Unterricht.

Auf Grundlage der KMK-Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt“ ist Medienbildung Bestandteil aller Unterrichtsfächer. Lehrkräfte sollen digitale Medien im Unterricht angemessen nutzen und reflektieren. Die Standards der KMK-Strategie bilden den Rahmen zu den notwendigen Kompetenzen der Lehrkräfte, die im jeweiligen Fachkontext ihre individuelle Ausprägung entfalten und durch mediendidaktisches Wissen zu Lernen mit und über digitale Medien vervollständigt werden.

Ziel des Modells digital_p3 ist es somit zu zeigen, dass die erforderlichen Handlungskompetenzen der Lehrkräfte im digitalen Zeitalter für den Professionalisierungsprozess eine Verbindung verschiedener Perspektiven sind. In der Schnittmenge dieser Dimensionen werden die Kompetenzen an die Anforderungen dieser drei Bereiche integrativ aufgebaut. Dadurch können die erforderlichen Handlungskompetenzen der Lehrkräfte aus den unterschiedlichen Perspektiven eindeutig weiterentwickelt, vertieft und gestärkt werden sowie digitalisierungsbezogene Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesse vorangebracht werden.“

Weitere Informationen: Pressemitteilung des Kultusministeriums vom 30.11.2020 und Projektwebsite

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de