Forscher der PHKA beleuchtet erstmals die langfristigen psychologischen Konsequenzen eines Studienabbruchs
Ein neuer Open-Access-Beitrag von Soziologieprofessor Martin Neugebauer und Kolleg:innen zeigt alarmierende Ergebnisse

Jedes Jahr brechen in Deutschland tausende Studierende ihr Studium ab – etwa 30% laut Schätzungen. Doch was passiert nach dem Abbruch? Ein neuer Open-Access-Beitrag von Martin Neugebauer und Kolleg:innen beleuchtet erstmals die langfristigen psychologischen Konsequenzen eines Studienabbruchs. Auf Basis einer umfangreichen Längsschnittstudie, die Abiturient:innen bis ins mittlere Erwachsenenalter begleitet, zeigt die Analyse alarmierende Ergebnisse: Studienabbrecher:innen leiden auch Jahre später unter den Folgen. Im Alter von 30 Jahren berichten sie von geringerem Selbstwertgefühl, niedrigerer Lebenszufriedenheit, häufigerem Auftreten von Versagensängsten und Depressionen sowie einer schlechteren allgemeinen Gesundheit – und das sowohl im Vergleich zu Hochschulabsolvent:innen als auch zu Abiturient:innen mit Berufsausbildung. Diese Nachteile sind auch mit 40 Jahren noch spürbar. Der Artikel diskutiert, warum die Bewältigung eines Bildungsabbruchs so schwerfällt und welche Maßnahmen helfen könnten, um Betroffene langfristig zu schützen.
Martin Neugebauer u.a.: Well-being scarring effects of college non-completion. Social Science Research, 127, 103138. https://doi.org/10.1016/j.ssresearch.2024.103138