Zukunftsthema Geragogik: Zur gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Bildung im Alter

Renate Schramek ist Professorin für Bildung und lebenslanges Lernen an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. In ihrem Vortrag im Rahmen einer Infoveranstaltung des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Geragogik an der PHKA hob sie hervor, dass sich auch Unternehmen und Verwaltungen darauf einrichten müssten, Ältere als Lernende zu sehen und in ihrem Lernen zu stärken. Die zentralen Schlagworte ihres Vortrags lauteten Diversity und Digitalisierung sowie Fachkräftemangel und Teilhabe. Jedes aktuelle gesellschaftliche Thema habe auch eine geragogische Seite, erklärte Schramek. Unternehmen müssten sich im eigenen Interesse darauf einstellen, ältere Arbeitnehmer:innen zu halten und zu fördern. Als weiteres Beispiel nannte sie die zunehmend geforderte Berücksichtigung von Gender-Diversity etwa in Alters- und Pflegeheimen.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es angesichts der Altersstruktur unserer Gesellschaft eine wichtige Qualifikation ist zu wissen, dass und wie ältere Menschen in ihrem Lernen gefördert werden können. Diese Notwendigkeit betrifft alle Bereiche quer durch Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung. Für die Strahlkraft der Karlsruher Geragogik spricht, dass an dem Online-Termin nicht nur mögliche künftige, sondern auch aktuelle sowie überzeugte ehemalige Studierende der Karlsruher Geragogik teilnahmen und dass die Altersstruktur der Zuhörenden bunt gemischt war.
Der Master Geragogik an der PHKA vermittelt die Fähigkeit, Bildungsangebote und soziale Initiativen altersgerecht zu begleiten. Ältere Menschen haben in der Regel viel an Erfahrung voraus. Dieses Potenzial sinnvoll und strukturiert in den Bildungsprozess einzubinden, erfordert umfassende geragogische Kenntnisse. Der Studiengang lässt sich berufsbegleitend in vier Semestern studieren. Alternativ ist ein Einstieg über einen der thematisch passenden Zertifikatskurse möglich, die ein Semester dauern.