Interkulturell und vielsprachig: DAAD-Preis 2019 geht an Lovisa Moberg

Die in Schweden geborene Masterstudentin Lovisa Moberg erhält den DAAD-Preis 2019 für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Ausgezeichnet wird sie für ihre sehr guten Ergebnisse im Studien­gang Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit sowie für ihr außergewöhn­liches interkulturelles Engagement für geflüchtete Kinder und in der Jugendbildungs­arbeit.

Lovisa Moberg. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Lovisa Moberg. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Lovisa Moberg spricht neun Sprachen, leistet ehrenamtlich Jugendbildungsarbeit, unterstützt geflüchtete Kinder und studiert an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit. Für ihre sehr guten akademischen Leistungen sowie für ihr außergewöhnliches interkulturelles Engagement erhält die gebürtige Schwedin den diesjährigen „DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen“.

„Lovisa Moberg ist eine Studentin, die Transnationalität sowohl persönlich als auch wissenschaftlich in überzeugender Weise verkörpert“, sagt Professor Dr. Annette Treibel-Illian, Leiterin des Masterstudiengangs Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die 27-jährige Preisträgerin, die bereits einen Bachelor-Abschluss in Romanistik und Islamwissenschaft hat, überzeuge durch ihren analytischen und problemorientierten Zugriff aus sozialwissenschaftliche Themen. „Wir freuen uns sehr, solch engagierte Studierende an unserer Hochschule zu wissen, und fördern sie gerne“, gratuliert Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Lovisa Moberg zu ihrer Auszeichnung.

Großes Interesse an Sprachen

„Ich kann mir gut vorstellen, später einmal im sozialen Bereich und mit Sprachen zu arbeiten“, erzählt Lovisa Moberg, die seit 2011 in Deutschland lebt. In der Außenstelle der Universität Uppsala in Freiburg hat sie zunächst Germanistik studiert, danach an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Romanistik und Islamwissenschaft. „Für Sprachen habe ich mich schon in der Schule sehr interessiert“, berichtet Moberg, die neben ihrer Muttersprache Schwedisch auch Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Dänisch, Norwegisch und Arabisch spricht und seit mehreren Jahren an Sprachschulen Deutsch als Fremdsprache unterrichtet.

Bereits seit 2012 engagiert sie sich ehrenamtlich in der Hausaufgabenbetreuung in einem Freiburger Flüchtlingswohnheim. Dort unterstützt sie Kinder aus dem Kosovo, aus Serbien, Syrien, aus dem Irak sowie aus Eritrea und Nigeria. Außerdem arbeitet Lovisa Moberg in der inklusiven Kochgruppe eines Freiburger Jugendtreffs und leistet seit 2017 beim bundesweiten Netzwerk für Demokratie und Courage politische Bildungsarbeit. Hier führt sie Workshops, Seminare und Projekttage an weiterführenden Schulen durch, um solidarisches Zusammenleben unabhängig von der Herkunft zu fördern. „Die Arbeit mit den Jugendlichen empfinde ich als sehr bereichernd“, erzählt die Studentin.

Grundsätzliche Offenheit gegenüber Menschen

Für das Masterstudium Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe hat sie sich entschieden, um die Arbeit mit Geflüchteten „akademisch zu vertiefen“. Spannend an diesem Studiengang findet Lovisa Moberg, „dass man viele Möglichkeiten hat“. Sie selbst hat in einer Hausarbeit die „Institutionelle Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund im schwedischen Schulsystem“ untersucht und fand den strukturellen Rassismus bestätigt, den sie schon als Schülerin gesehen hat. Eine „grundsätzliche Offenheit gegenüber Menschen“ hält sie im Hinblick auf gesellschaftliches Miteinander für unabdingbar. „Es gibt überall unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen“, sagt Moberg: „Interkulturelle Kompetenz ist nichts Zusätzliches, sondern etwas Grundlegendes.“

Über den DAAD-Preis

Seit mehr als zehn Jahren wird der mit eintausend Euro dotierte „DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen“ vergeben. Mit diesem Preis trägt der Deutsche Akademische Austauschdienst dazu bei, den vielen ausländischen Studierenden und Promovierenden in Deutschland ein Gesicht zu geben. Pro Hochschule und Haushaltsjahr wird ein Preis verliehen. Ausgezeichnet werden ausländische Studierende oder Promovierende, die sich durch besondere akademische Leistungen sowie bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. An der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe machen Dozierende Vorschläge, das Akademische Auslandsamt begutachtet und das Rektorat wählt aus.

Über den Masterstudiengang Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit

Der interdisziplinäre Masterstudiengang Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit integriert Bildungs-, Sozial-, Sprach- und Kultur­wissen­schaften sowie Philosophie und Theologie. Er unterstützt die Ausbildung einer inter- bzw. transdisziplinären Kompetenz zur Beurteilung und Weiterentwicklung der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit in der Migrationsgesellschaft. Deshalb befasst er sich mit migrationsbedingten Lebenslagen, der Pluralität, Dynamik und Interaktion in und zwischen Kulturen, Sprachen und Religionen sowie individueller, gesellschaftlicher und institutioneller Mehrsprachigkeit. Weitere Infos auf

https://www.ph-karlsruhe.de/studieren/master/interkulturelle-bildung-migration-und-mehrsprachigkeit

Pressemitteilung als pdf

  Regina.Schneider@vw.ph-karlsruhe.de