ALA-Konferenz 2024: Für die Bedeutung von Sprache sensibilisieren
Mehr als 120 Wissenschaftler:innen aus rund 40 Ländern kommen vom 7. bis 10. Juli zur 17. Internationalen Konferenz der Association for Language Awareness (ALA) an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe zusammen. Es geht um „Sprachbewusstheit, Bildung & Macht". Im Fokus stehen unter anderem die Themenfelder Fremdsprachenunterricht, Global Citizenship, Künstliche Intelligenz und Dekolonialisierung.
„Language Awareness, Education & Power“ lautet der Titel der 17. Internationalen Konferenz der Association for Language Awareness, die vom 7. bis 10. Juli an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) stattfindet. Die Konferenz zu „Sprachbewusstheit, Bildung & Macht“ bringt mehr als 120 Wissenschaftler:innen aus rund 40 Ländern zusammen – beispielsweise aus Mexiko und den USA, aus Japan und Laos, aus Kamerun und Ghana oder aus dem Iran. Die Teilnehmer:innen präsentieren aktuelle Forschungsprojekte und -ergebnisse und diskutieren darüber, welche Wirkung Sprache in unterschiedlichen fachlichen und soziokulturellen Kontexten hat.
Auf dem Konferenzprogramm mit den Sektionen Fremdsprachenunterricht, Global Citizenship, Medien und Digitalisierung, Arbeitswelt, Künstliche Intelligenz und Dekolonialisierung stehen weit über 100 Vorträge, Posterpräsentationen, Workshops und Runde Tische. Gefördert wird die Konferenz von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Forschung zu Sprachbewusstheit aus globaler Perspektive
„Die ALA 2024 präsentiert Forschung zu Sprachbewusstheit aus einer globalen Perspektive. Es geht um Sprachlernprozesse, Curricula, Sprachprogramme und Sprachenpolitik, aber auch um Sprache als Machtinstrumentarium, das gesellschaftliche Diskurse lenkt. Wir möchten für die Bedeutung von Sprache sensibilisieren und im wissenschaftlichen Diskurs voneinander lernen“, sagt Dorothee Kohl-Dietrich, PHKA-Prorektorin für Studium, Lehre und Internationales. Die Professorin für Englische Sprachwissenschaft und Fremdsprachendidaktik am PHKA-Institut für Mehrsprachigkeit hat die ALA 2024 zusammen mit sechs weiteren PHKA-Wissenschaftler:innen organisiert und ist Mitglied im ALA-Vorstand.
Lernende mit ihren unterschiedlichen Sprachbiographien wahrnehmen
Sprachbewusstheit sei eine Schlüsselkompetenz im Bereich Bildung, und ihre Förderung essentieller Bestandteil der sprachdidaktischen Lehrer:innenbildung, betont Kohl-Dietrich. „Die Förderung von Sprachbewusstheit leistet einen bedeutenden Beitrag zur Wertschätzung von Mehrsprachigkeit als gesellschaftlicher Realität. Lernende sollten mit ihren unterschiedlichen Sprachbiographien wahrgenommen werden“, erläutert die Wissenschaftlerin. So könne ein Verständnis für das Sprachenlernen und die Bedeutung von Sprache für Lernprozesse und gesellschaftliche Teilhabe entwickelt werden.
Als Referent:innen für die ALA 2024 gewonnen werden konnten herausragende wissenschaftliche Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Sinfree Makoni von der Pennsylvania State University (USA), Prof. Dr. Simone Pfenninger von der Universität Zürich (Schweiz) oder Prof. Dr. Rahat Zaidi von der University of Calgary (Kanada). Die nach dem Begründer des Konzepts „Language Awareness“ benannte Eric-Hawkins-Lecture halten ALA-Präsidentin Prof. Dr. Claudia Finkbeiner von der Universität Kassel und Prof. Dr. Agneta Svalberg von der University of Leicester (Großbritannien), Mitglied im ALA-Vorstand.
Insgesamt sechs PHKA-Wissenschaftler:innen beteiligen sich an der ALA 2024 mit einem Vortrag, darunter Prof. Dr. Isabel Martin. Für die ALA 2024 hat sie außerdem einen Runden Tisch zum Thema „Dekolonisierung der Angewandten Linguistik“ initiiert, dessen Diskussionsleitung paritätisch mit Wissenschaftler:innen aus dem Globalen Süden und dem Globalen Norden besetzt ist.
Weitere Informationen zur ALA 2024 stehen zur Verfügung auf ph-ka.de/ala2024.
Über die ALA
Die Association for Language Awareness ist ein internationaler Zusammenschluss von Wissenschaftler:innen zur Erforschung und Förderung von Sprachbewusstheit in den Bereichen Schule, Hochschule und Beruf. Sprachbewusstheit definiert die ALA als „explizites Wissen über Sprache, bewusste Wahrnehmung und Sensibilität beim Sprachenlernen, Sprachunterricht und Sprachgebrauch“. Gegründet wurde die ALA 1994. Sie unterstützt Initiativen zur Förderung von Sprachbewusstheit sowie Forschungsarbeiten, gibt das Fachjournal „Language Awareness“ heraus und veranstaltet Konferenzen und Tagungen für Praktiker:innen und Theoretiker:innen in allen Bereichen des Lehrens und Lernens. Die Internationale ALA-Konferenz findet alle zwei Jahre statt. Präsidentin der ALA ist Prof. Dr. Claudia Finkbeiner von der Universität Kassel, cfink(at)uni-kassel.de.