Internationaler Austausch: Hochschulpartnerschaft mit Kibbutzim College dieses Semester besonders lebendig
Eine Studierendengruppe des Kibbutzim College hat sich im Mai an der PHKA einen Einblick verschafft, wie das deutsche Lehramtsstudium abläuft, und im Juni und Juli kamen mehrere Dozierende der Partnerhochschule aus Tel Aviv nach Karlsruhe, um die Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen auszubauen und neue Projekte zu planen.
Seit sieben Jahren verbindet das Kibbutzim College in Tel Aviv und die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) eine sehr aktive Hochschulpartnerschaft. Es gibt gemeinsame Lehrprojekte und Konferenzen zu bildungswissenschaftlichen Themen und Dozierende und Studierende nutzen regelmäßig die Möglichkeit, die jeweils andere Hochschule live kennenzulernen. Dabei geht um Fragen wie: Was können wir voneinander lernen? Wie funktioniert das Lehramtsstudium in Deutschland, wie in Israel? Und wie können wir die Internationalisierung intensivieren?
Lehramtsstudium an einer deutschen Hochschule kennenlernen
„Dieses Semester ist unsere Partnerschaft mit dem Kibbutzim College besonders lebendig“, freut sich PHKA-Rektor Prof. Dr. Klaus Peter Rippe. Bereits Anfang Mai waren rund 15 Studierende des Kibbutzim College zu Gast an der PHKA, um sowohl das Lehramtsstudium an einer deutschen Hochschule als auch das Schulsystem kennenzulernen. Auf ihrem interkulturellen Programm standen unter anderem Schulbesuche in Karlsruhe, Muggensturm und Durmersheim sowie der Besuch mehrerer Seminare an der PHKA. Ende Mai kamen die beiden israelischen Wissenschaftlerinnen Miri Yochanna und Tina Waldman an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, um ihre Zusammenarbeit mit dem Fach Englisch weiter auszubauen und zukünftige Projekte und Publikationen in die Wege zu leiten.
Vernetzung weiter ausbauen
Bildungswissenschaftliche Forschungsmethoden waren Thema des Besuchs von Rinat Arviv Elyashiv und Anya Glikman, die Mitte Juni einige Tage zu Gast der PHKA waren. Die beiden Wissenschaftlerinnen, die in der Forschungsabteilung des Kibbutzim College arbeiten, möchten die Vernetzung mit dem an der PHKA angesiedelten Institut für Bildungswissenschaftliche Forschungsmethoden weiter ausbauen. Außerdem stattete Ende Juni eine fünfköpfige Delegation der Bildungswissenschaften des Kibbutzim College der PHKA einen Besuch ab.
Kooperatives Geschichtsseminar
Schon drei Mal in Karlsruhe war Nimrod Tal. Anfang Juli kam der Historiker aus Tel Aviv an die PHKA, um Vorlesungen zu halten, in denen es um Multikulturalität und den Kalten Krieg ging, und um zusammen mit seiner Kollegin Prof. Dr. Sabine Liebig (PHKA) weitere gemeinsame Projekte und Seminare zu planen. Die beiden Dozierenden bieten seit 2017 einmal pro Jahr ein kooperatives Geschichtsseminar an, in dem deutsche und israelische Lehramtsstudierende mehrere Wochen gemeinsam per Videomeeting lernen, arbeiten und diskutieren. Nächste Woche schließlich steht der Besuch von Yuval Heled beim PHKA-Institut für Bewegungserziehung und Sport auf dem Programm. Außerdem haben im aktuellen Sommersemester mehrere Gegenbesuche von PHKA-Forschenden inklusive Lehrtätigkeit in Israel stattgefunden und sowohl deutsche als auch israelische Studierende haben an der jeweils anderen Hochschule ein Auslandssemester absolviert.
Über das Kibbutzim College of Education, Technology and the Arts (Tel Aviv, Israel)
Die 1939 von der Kibbutz-Bewegung gegründete Hochschule ist nach eigenen Angaben mit mehr als 6.000 Studierenden heute das größte „academic college“ Israels – jeder vierte israelische Pädagoge hat hier seinen Abschluss gemacht. Das im Zentrum von Tel Aviv gelegene College bietet sowohl Bachelor of Education als auch Master of Education-Abschlüsse und hat vier Fakultäten: Erziehungswissenschaften, Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Kunst. Weitere Infos gibt es auf der englischsprachigen Website http://smkb.ac.il.