Karriereziel Wissenschaft: Pädagogische Hochschulen starten neues Mentoringprogramm

Die sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg haben ein neues, hochschulübergreifendes Mentoringprogramm entwickelt. m.powerment fördert gezielt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Qualifizierungsphase. Das zweijährige Pilotprojekt ist in Karlsruhe, Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd an den Start gegangen.

Neues Mentoringprogramm: m.powerment fördert akademische Karrieren an Pädagogischen Hochschulen. Foto: unsplash.com/@magnet-me

Neues Mentoringprogramm: m.powerment fördert akademische Karrieren an Pädagogischen Hochschulen. Foto: unsplash.com/@magnet-me

Der Erfolg akademischer Karrieren hängt nicht nur von den wissenschaftlichen Leistungen ab. Wichtig sind auch Kenntnisse über Strukturen und Prozesse des Wissenschaftsbetriebs sowie Schlüsselqualifikationen in Bereichen wie Führung, Drittmitteleinwerbung oder Wissenschaftskommunikation. Die sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg haben deshalb das neue, hochschulübergreifende Mentoringprogramm m.powerment entwickelt, das gezielt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Promotion fördert.

An den Start gegangen ist das auf 24 Monate angelegte Programm jetzt als Pilotprojekt an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (PHLB) und der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Zielgruppe sind Postdocs, Juniorprofessor*innen sowie Tenure-Track-Professor*innen, angeboten wird das neue Mentoringprogramm über graph, die gemeinsame Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.

Karrierechancen erkennen

„Mit m.powerment unterstützen wir unsere promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, ihre Potenziale zu reflektieren, verschiedene Karrierewege und -chancen zu erkennen, und so ihre individuelle berufliche sowie persönliche Entwicklung fokussiert voranzutreiben“, sagt Professor Dr. Annette Worth, Prorektorin für Forschung und Nachwuchsförderung an der PHKA und Leiterin von graph. „Denn Mentoring hat sich im Kontext der wissenschaftlichen Personalentwicklung als besonders wirksam für die gezielte Karriereentwicklung erwiesen.“

Kernelement von m.powerment ist das Eins-zu-Eins-Mentoring in Tandems. Jeweils einem Postdoc, einer Juniorprofessorin oder einem Tenure-Track-Professor steht eine erfahrene Professorin oder ein erfahrener Professor beratend und begleitend zur Seite. Außerdem profitieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Qualifizierungsphase vom Aufbau eines hochschulübergreifenden interdisziplinären Netzwerks. Das Begleitprogramm m.pulse bietet Workshops und Veranstaltungen zu karriererelevanten Schlüsselqualifikationen wie Führung, Drittmitteleinwerbung oder Wissenschaftskommunikation. „Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz auf das Pilotprojekt. Insgesamt 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Qualifizierungsphasen sind im ersten Durchlauf dabei“, so Worth.

Mentorenschaft ist keine "Einbahnstraße"

An der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg hat sich mit Prof. Dr. Ulf Kieschke, Dekan der Fakultät I und Dr. Nicola-Hans Schwarzer, Akademischer Rat im Bereich Psychologie und Diagnos­tik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, bereits ein Tandem gefunden: Mentee Dr. Nicola-Hans Schwarzer schätzt in dem Programm besonders „den kollegialen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen, die sich an vergleichbaren Punkten in ihrer beruflichen Laufbahn befinden - und natürlich den Austausch mit meinem erfahrenen Mentor, der über einen rein fachlich-inhaltlichen Austausch hinausgeht“. Auch Mentor Prof. Dr. Kieschke sieht Vorteile in seiner Rolle: „Wenn ich begabte jüngere Kolleg*innen unterstützen kann, tue ich das natürlich gern - nicht zuletzt deshalb, weil ich glaube, dass Mentorenschaft keine 'Einbahnstraße' ist: Sich als Berater und Ansprechpartner in neue Herausforderungen, Problemlagen und Sichtweisen hineinzudenken, verleiht auch der eigenen Hochschularbeit wertvolle Impulse.“

Die Auftaktveranstaltung von m.powerment fand im Juli an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd statt. Im Spätherbst steht dann ein Workshop zum Thema Führungskompetenzen auf dem Programm und die graph-Winterakademie widmet sich der gemeinsamen Netzwerkarbeit. Eine erste Zwischenbilanz von m.powerment soll bei einem Netzwerktreffen im Sommer 2023 gezogen werden. Weitere Informationen zu m.powerment gibt es auf www.graduiertenakademie.de/mentoring.

Über die Graduiertenakademie graph

Die Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen (graph) wurde 2010 als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs mit einer Anschubförderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ins Leben gerufen. Ihr zentrales Ziel ist es, die Weiterbildung, Vernetzung und Professionalisierung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den Pädagogischen Hochschulen zu fördern. Die Geschäftsstelle der hochschulübergreifenden Graduiertenakademie ist an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe angesiedelt. www.graduiertenakademie.de

Pressemitteilung als pdf

  regina.thelen@ph-karlsruhe.de