BMBF-Ausschreibung: Gelingensbedingungen guter MINT-Bildung

Außerschulische Akteurinnen und Akteure, insbesondere direkte Bezugspersonen wie Eltern sowie MINT-Bildungsanbieterinnen und -anbieter, leisten einen wichtigen Beitrag, dass Kinder und Jugendliche MINT-Interesse entwickeln, ihre MINT-Kompetenzen ausbauen und sich beruflich im MINT-Bereich orientieren. Die Ausschreibung fokussiert zum einen die erfolgreiche Einbindung von Eltern in den MINT-Bildungsprozess (Themenschwerpunkt I); zum anderen sollen die Bedingungen für erfolgreiche MINT-Bildungsangebote in außerschulisch-schulischen Kooperationen untersucht werden (Themenschwerpunkt II).

Ob Klimawandel, Energiewende oder digitale Transformation: Bei der Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit ist die Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Bildung) von zentraler Bedeutung. Sie fördert die Problemlösungs- und Innovationsfähigkeit, trägt zur Fachkräftesicherung bei und er­möglicht individuelle Aufstiegschancen sowie gesellschaftliche Teilhabe. Eine Forschungs- und Industrienation wie Deutschland muss deshalb die MINT-Bildung nachhaltig stärken und Kinder und Jugendliche wirksam bei der Entwicklung zukunftsrelevanter MINT-Kompetenzen unterstützen. Dazu gehört es, Interesse für MINT zu wecken, entsprechende Bildungswege aufzuzeigen und zu ermöglichen, MINT-Inhalte zeitgemäß und zielgruppenorientiert zu vermitteln sowie Unterstützungsstrukturen auszubauen. Wie das noch besser gelingt, ist nicht nur eine Frage der Praxis, sondern auch der Forschung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schafft mit dem MINT-Aktionsplan entlang der Bildungskette, von der Kita bis zur Berufs-, Hochschul- und Weiterbildung, Zugänge zu MINT-Bildung. Seit dem Jahr 2022 werden mit dem MINT-Aktionsplan 2.0 bestehende Initiativen weitergeführt, verknüpft und Schwerpunkte gesetzt. Diese betreffen die Vernetzung von außerschulischen Bildungsakteuren mit Schulen, die Professionalisierung außerschulischer MINT-Akteurinnen und -Akteure, das erfolgreiche Einbinden von Eltern in den MINT-Bildungsprozess sowie die frühe MINT-Bildung und Forschung.

Bundesweit werden derzeit circa 50 regionale MINT-Cluster gefördert, in denen sich Akteurinnen und Akteure der außerschulischen MINT-Bildung vernetzen und außerschulische MINT-Bildungsangebote ihrer Region ausbauen. In Kürze sollen circa 20 weitere Cluster hinzukommen. Des Weiteren werden die Unterstützung und Vernetzung der außerschulischen MINT-Akteurinnen und -Akteure durch die bundesweite Geschäftsstelle MINTvernetzt sowie der Aufbau der digitalen Lernplattform MINT-Campus gefördert. Die Kommunikationsoffensive #MINTmagie unterstützt die MINT-Interessensentwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Aus der ersten Forschungs-Förderrichtlinie zu den Gelingensbedingungen guter MINT-Bildung vom März 2021 sind 16 Forschungsprojekte hervorgegangen. Diese Projekte sammeln Erkenntnisse zur Entwicklung fächerübergreifender Ansätze in der MINT-Bildung, forschen zu den Gelingensbedingungen für die Entwicklung und Vermittlung von MINT-Kompetenzen im 21. Jahrhundert und untersuchen das Zusammenwirken schulischer und außerschulischer MINT-Bildung. Im Frühjahr 2023 hat das MINT-Metavorhaben MesH_MINT seine Arbeit aufgenommen. Es erschließt den Status Quo relevanter MINT-Bildungsforschung und bereitet diesen für Wissenschaft und Praxis auf, um so zur Qualitätssicherung beziehungsweise -steigerung von MINT-Bildungsangeboten beizutragen.

Außerschulische Akteurinnen und Akteure, insbesondere direkte Bezugspersonen wie Eltern sowie MINT-Bildungsanbieterinnen und -anbieter, leisten einen wichtigen Beitrag, dass Kinder und Jugendliche MINT-Interesse entwickeln, ihre MINT-Kompetenzen ausbauen und sich beruflich im MINT-Bereich orientieren. In diesem Sinne liegt der Fokus der vorliegenden zweiten Forschungs-Förderrichtlinie zum einen auf der erfolgreichen Einbindung von Eltern in den MINT-Bildungsprozess (Themenschwerpunkt I); zum anderen sollen die Bedingungen für erfolgreiche MINT-Bildungsangebote in außerschulisch-schulischen Kooperationen untersucht werden (Themenschwerpunkt II).

Förderfähig sind praxisrelevante, empirisch ausgerichtete Forschungsprojekte, die eine gute theoretische Fundierung aufweisen und bei denen einschlägige Methoden der Bildungs- und Sozialforschung zur Anwendung kommen. Methodologisch ist die Förderrichtlinie ausdrücklich offen für verschiedene Ansätze und Formate, bei denen die Weiterentwicklung der Forschungsmethodik zentrale Bedeutung einnimmt. Innovative und ko-kreative Formen der partnerschaftlichen Kooperation unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure aus bildungsrelevanten Bereichen sind ausdrücklich erwünscht. Zudem ist die Anschlussfähigkeit der Forschung an internationale Diskurse, Erfahrungen und Forschung zur MINT-Bildung vorausgesetzt. Dabei kann es sich um Originalstudien handeln oder auch um Sekundärstudien, welche beispielsweise Gebrauch machen von vorhandenen Daten aus Längsschnittstudien, wie zum Beispiel NEPS oder PISA. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte sollen generalisierbar beziehungsweise übertragbar und praxisnah sein.

Abgabefrist für Projektskizzen: 15. August 2024

Zur Ausschreibung (mit Links zu den bisher geförderten Projekten und Clustern)

Für Rückfragen steht Ihnen das Forschungsreferat zur Verfügung.

Stefan Wörmann und Kerstin Aberle

  stefan.woermann@ph-karlsruhe.de