Sportschuhbande: Grundschulkinder mit motorischem Förderbedarf stärken
Vergangenes Jahr ging die Bewegungs- und Sportförderung „Sportschuhbande“ als Pilotprojekt an zwei Karlsruher Grundschulen an den Start. Dank der Förderung durch die Stadt Karlsruhe sowie einer großzügigen Spende kann das an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickelte Angebot nun weiter wachsen. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass der geschützte Rahmen den Kindern guttut.
Eine gut entwickelte motorische Leistungsfähigkeit ist essenziell für die Entwicklung von Heranwachsenden. Deshalb sollten Kinder mit deutlich wahrnehmbaren Schwächen unterstützt und gefördert werden. Am besten in der Schule, denn hier werden alle erreicht. Aber wie kann das sinnvoll und gewinnbringend gelingen?
Genau hier setzt die „Sportschuhbande“ der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) an. Die wissenschaftlich entwickelte und begleitete Bewegungs- und Sportförderung startete vergangenes Jahr als Pilotprojekt an der Hardtschule und der Leopoldschule und wird von speziell geschulten PHKA-Lehramtsstudierenden in Form einer klassenübergreifenden, zusätzlichen Sportstunde realisiert. Dabei geht es einmal wöchentlich nicht nur um die Förderung motorischer Fertigkeiten wie Springen, Hangeln oder Balancieren, sondern auch um Ich-Stärkung und ein positives Körpergefühl.
Angebot nun an fünf Schulen
„Dank einer großzügigen Spende des Lions Club Karlsruhe-Zirkel können wir die ‚Sportschuhbande‘ nun an insgesamt fünf Karlsruher Grundschulen anbieten“, freut sich Anke Hanssen-Doose, Leiterin des PHKA-Instituts für Bewegungserziehung und Sport. Die Stadt Karlsruhe finanziert das Angebot inzwischen an drei Grundschulen, Organisation und Realisierung erfolgen in enger Abstimmung mit dem Schul- und Sportamt. „Das Interesse der Schulen an der ‚Sportschuhbande‘ ist groß. Deshalb freuen wir uns sehr, dass der Lions Club Karlsruhe-Zirkel die Förderung an zwei weiteren Schulen übernommen hat und unser gemeinsames Vorhaben weiter wachsen kann“, so die Sport- und Gesundheitswissenschaftlerin. Die „Sportschuhbande“ schließe eine Lücke, denn an aktuellen Konzepten für schulischen Förderunterricht mit Bezug auf Bewegung, Spiel und Sport bestehe Mangel.
PHKA-Institut macht Begleitforschung
Entwickelt haben das Konzept der „Sportschuhbande“ die PHKA-Lehramtsstudierenden Jan Löwel und Madeleine Wiedermann in Zusammenarbeit mit Anke Hanssen-Doose und Caroline Handtmann, Grundschullehrerin an der Hardtschule Karlsruhe. Im Fokus des Angebots stehen Schüler:innen, die beispielsweise wenig Stütz-und Haltekraft haben, nicht balancieren können und sich nicht trauen, zu springen, zu rollen oder zu klettern. Aktuell sind zwölf speziell geschulte PHKA-Lehramtsstudierende im Einsatz. Sie arbeiten immer im Tandem und können so gezielter auf die Bedürfnisse einzelner Kinder eingehen. Ausgewählt für die Förderung werden die Kinder von ihren Lehrkräften. Das PHKA-Institut für Bewegungserziehung und Sport realisiert die wissenschaftliche Begleitforschung.
„Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass den Kindern der geschützte Rahmen und die Sportstudierenden als Rollenmodelle guttun“, berichtet Hanssen-Doose. Eingebettet ist die „Sportschuhbande“ in das Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (FoSS), eine interinstitutionelle Einrichtung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und des Karlsruher Instituts für Technologie. FoSS-Leiterin an der PHKA ist Anke Hanssen-Doose.
Weitere Informationen zum Projekt stehen zur Verfügung auf https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/sportschuhbande.