Hochschulentwicklungsprojekte
Im Rahmen unserer Hochschulentwicklungsprojekte, die wir gemeinsam mit Förderern und Partnern durchführen, arbeiten wir kontinuierlich and der Qualität von Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung und Weiterbildung.
Projekt DiAs
Ziel des Projektvorhabens DiAs ist es, innovative Prüfungsformate neu zu entwickeln und nachhaltig auf allen Ebenen der Hochschulstrukturen zu implementieren.
Die pandemiebedingte ad-hoc Umstellung von Lehrveranstaltungen und Prüfungen auf digitale Formate ist eine große Herausforderung im Bildungsbereich. Dabei nehmen Prüfungen eine zentrale Rolle ein, denn sie entscheiden über die weitere Bildungsbiographie von Studierenden. Kompetenzorientiertes Prüfen im Sinne des "Constructive Alignments" erfordert eine präzise Passung der Prüfungsformate und -aufgaben mit den angestrebten Lernergebnissen. Hauptaugenmerk liegt daher darauf, mit Hilfe digitaler Technologien innovative Prüfungsformate zu etablieren, die über den bisherigen Standard textbasierter Prüfungen hinausgehen. Diese Prüfungsformen sollen für möglichst alle Fachbereiche – aber insbesondere auch auf andere Hochschulen – generalisierbar und in die Praxis übertragbar sein.
„DiAs“ wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert. Die Laufzeit des erfolgreichen Projekts wurde bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.
Wir entwickeln innovative Prüfungsformate, um Kompetenzen passgenau zu erfassen. Außerdem geben wir Lernenden automatisierte Rückmeldungen zu ihrem aktuellen Lernstand.Dr. Nadine Schlomske-Bodenstein
Institut für Informatik und digitale Bildung
Abgeschlossene Projekte
Projekt InDiKo
Wer heute einen Bildungsberuf ergreifen will, braucht digitalisierungsbezogene Kompetenzen. Deshalb ist digitale Bildung als Querschnittsprofil im Struktur- und Entwicklungsplan der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe seit vielen Jahren verankert. Im Rahmen der von Bund und Ländern getragenen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" widmet sich das Projekt InDiKo der nachhaltigen Integration von fachdidaktischen digitalen Lehr-Lern-Konzepten.
Im Rahmen dieses Projekts entwickeln wir das verpflichtende Studienmodul Medienbildung und digitale Bildung weiter, setzen entsprechend digitale Lehr-Lern-Konzepte um und bauen den virtuellen transdisziplinären Lehr-Lern-Bereich Innovation Space auf. Dieser bietet unseren Studierenden, Lehrenden und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.
Um mündig an der digitalisierten Welt teilzunehmen, müssen wir wissen, wie sie funktioniert. Informatische Denkweisen tragen dazu bei, die Problemlösungskompetenz von Lernenden zu fördern.Dr. Bernhard Standl
Professor für Informatik und ihre Didaktik
Projekt KuLO
Die Vielfalt der Kunst- und Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg zu erhalten und ihr individuelles Innovationspotenzial zu stärken – das war Ziel des Kooperationsprojekts Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen. Bis Ende 2022 entstand in einer Pilotphase ein hybrides, berufsintegrierendes Weiterbildungsangebot, welches sich an die Mitarbeitenden von Kunst- und Kultureinrichtungen richtet und dazu beitragen soll, die Institutionen zukunftsfest aufzustellen.
Gemeinsam haben die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die dortige Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung entsprechende Inhalte und Formate entwickelt. Dabei zählen die interne und externe Öffnung der Institutionen für mehr Diversität und Teilhabe zu den Handlungsfeldern. Die Bereiche Audience Development sowie Barrierefreiheit, Digitalität und Nachhaltigkeit stehen im Fokus und bilden gesellschaftlich relevante Diskurse ab.
Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).
Flexibilität ist eine Kernkompetenz von Kultureinrichtungen, die aber durch die Verfestigung von Strukturen und Abläufen untergraben wird. Prozesse zu hinterfragen, zukunftsweisende Initiativen im Arbeitsalltag zu implementieren und so Organisationsentwicklung voranzutreiben ist angesichts der Herausforderungen der Digitalisierung, der Barrierefreiheit, des Audience Development und der Nachhaltigkeit wichtiger denn je.Prof. Dr. Lutz Schäfer
Institut für Kunst
Projekt KAiAC-T
Mit dem Karlsruher Eignungsfeststellungsverfahren für Lehrkräfte (Karlsruhe individual Aptitude Check for Teachers, KAiAC-T) stärkten die Karlsruher Hochschulen ihre Zusammenarbeit in der Lehrerausbildung (gemeinsame Kommission Lehrerbildung GKL-KA).
Lehramtsstudierende erhielten durch das Karlsruher Verfahren Gelegenheit, sich am Beginn und im Verlauf ihres Studiums individuell und intensiv mit den Aufgaben des Lehrerberufs auseinanderzusetzen, ihre Auffassung professionellen Lehrerhandelns im Austausch mit Mitstudierenden zu entwickeln, und sie im persönlichen Gespräch mit erfahrenen Schul- und Hochschullehrenden auf die Probe zu stellen. Das KAiAC-T bestand aus einem videogestützten Self Assessment, einem Peer Assessment in auf schulpraktische Studien und Didaktik orientierten Workshops, und aus einer abschließenden, angeleiteten Eignungsreflexion.
Eine kooperierende Projektkoordination an KIT und Pädagogischer Hochschule Karlsruhe stellte eine optimale Vernetzung sicher und ermöglicht darüber hinaus einen kurzfristigen Anlauf des Verbundprojekts. An allen Hochschulen war die erfolgreiche Teilnahme am Eignungsfeststellungsverfahren KAiAC-T zwischen dem Wintersemester 2019/20 und dem Sommersemester 2023 einheitliche Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudium (Lehramt).
Bildungsinitiative L²
Auf die veränderten Studiengewohnheiten und die vielseitigen Lebensentwürfe der Studierenden antwortet unsere Hochschule mit der Bildungsinitative L² für eine aktive Lehr-Lern-Kultur. Die Initiative, die im Qualitätspakt Lehre des BMBF gefördert wird, stärkt das selbstorganisierte, individualisierte und kooperative Lernen und sorgt hochschulweit für Gelegenheiten, sich intensiv über Inhalte und Anforderungen des Studiums auszutauschen.
Herzstück der Initiative ist eine zweisemestrige Schulung von Tutorinnen und Tutoren, die Lehrveranstaltungen unterstützen oder Begleitübungen anbieten. Seit Einführung des Karlsruher Tutorentrainings haben nahezu 300 Studierende aller Fächer und Studiengänge das aufwändige Trainingsprogramm besucht und hervorragend evaluiert. Ergänzend dazu gibt es spezifische Tutorenqualifikationen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Aus den Maßnahmen der Initiative haben sich inzwischen zahlreiche Beratungs- und Workshopangebote in den Bereichen Lern- und Studienorganisation, Medieneinsatz, schulpraktische Vorbereitung sowie Wissenschaftliches Arbeiten und Forschen entwickelt, die überwiegend von Studierenden durchgeführt werden.
Die Bildungsinitiative L² verantwortet außerdem die Hochschuldidaktik unserer Hochschule, in Abstimmung mit allen Lehrenden. In jedem Semester veranstaltet sie öffentliche Diskussionsabende zu spannenden Fragen der Schul- und Hochschullehre. Und sie sorgt für die unbürokratische Finanzierung von „Microprojekten“ – Lehrveranstaltungen, bei denen Dozierende, Tutorinnen und Tutoren zusammenarbeiten und neue Ideen für die Lehre erproben können.
Beyond School – Flexible Laufbahnen in pädagogischen Berufen
Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe verfügt sowohl im Bereich der Frühpädagogik als auch in der Gesundheits- und Freizeitpädagogik über umfangreiche Expertise und bietet in diesen Handlungsfeldern etablierte Studienangebote an, nämlich die Bachelor-Studiengänge "Sport-Gesundheit-Freizeitbildung" und "Pädagogik der Kindheit". Mit dem Projekt „Beyond School – Flexible Laufbahnen in pädagogischen Berufen“ wurden diese Studiengänge weiterentwickelt und mit neuen Angebotsstrukturen ergänzt, um unterschiedlichen individuellen Studienbedürfnissen zu entsprechen. Aufbauend auf die mit den vorgenannten Studiengängen erworbene Expertise wurden weitergehend berufsbegleitende Masterstudiengänge in der Frühen Bildung und Gesundheitsbildung erstellt und in Pilotstudien erprobt. Ergänzend wurden professionsübergreifende Lehrangebote für Lehramtsstudierende und Fachpersonen der Frühpädagogik beziehungsweise Gesundheits- und Freizeitpädagogik etabliert.
Individuelle Bildungswege ermöglichen
Technologische und gesellschaftspolitische Prozesse verändern branchenübergreifend den Arbeitsmarkt im Ganzen und Berufsbilder im Speziellen. Damit entwickeln sich auch die Anforderungen an Beschäftigte stetig und beschleunigt weiter. Um angemessen auf diese neuen Herausforderungen reagieren zu können, müssen die individuellen Kompetenzen und Qualifikationen eines jeden Einzelnen gestärkt werden. Durch berufsbegleitende Weiterbildungsangebote kann das Prinzip des Lebenslangen Lernens, also des Lernens während der gesamten Lebensspanne, unterstützt werden.
Um den Anforderungen gerecht zu werden, die sich durch ein individuell gestaltbares, weiterbildendes Studienangebot ergeben, wurde an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im Rahmen des Projektes „Individuelle Bildungswege ermöglichen“ ein Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) aufgebaut. Es ist die übergreifende Ansprechstelle für berufsbegleitende, wissenschaftliche Weiterbildung an unserer Hochschule.
Das Hochschulprojekt wurde im Rahmen des Programms Auf- und Ausbau von Strukturen für die wissenschaftliche Weiterbildung an Hochschulen in Baden-Württemberg (Projektlaufzeit Oktober 2016 bis Dezember 2020) gefördert vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Profil und Perspektiven bilden
Als breit aufgestellte bildungswissenschaftliche Hochschule lehren und forschen wir nicht nur in Bezug auf schulische Lern- und Entwicklungsprozesse, sondern nehmen alle Lebensphasen und die verschiedenen institutionellen Settings in den Blick. Ausgehend von diesen Ressourcen legte das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Projekt „‘Profil und Perspektiven bilden‘ ‒ Berufsbegleitende Masterangebote an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe“ (Laufzeit Januar 2014 bis Dezember 2018) den Schwerpunkt auf den Ausbau weiterbildender und berufsbegleitender Studienangebote, welche insbesondere für außerschulische Bildungsbereiche qualifizieren.
Im Mittelpunkt des Projekts standen die Entwicklung und Etablierung des weiterbildenden Masterstudiengangs Geragogik und die Einrichtung weiterbildender Zertifikatsprogramme (CAS) in den Themenfeldern Bildungsarbeit mit Älteren, Diversitätsmanagement und Digitale Medienbildung. Die Verankerung des berufsbegleitenden Studienangebots in der Hochschule erfolgte durch die Einrichtung einer Arbeitsstelle Weiterbildung und durch den Ausbau der Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten im Bereich Mediendidaktik.
Im Kontext der Etablierung der Weiterbildungsangebote wurden zudem Qualifikationsangebote zum Thema „Selbstlernarchitekturen“ durchgeführt, die auch für Lehrende anderer Hochschulen geöffnet waren und somit den hochschulübergreifenden Austausch im Weiterbildungsbereich beförderten. Ergebnisse dieses Austauschs sind im Sammelband „Selbstbestimmt lernen – Selbstlernarrangements gestalten“ dokumentiert.