Workshop: Dis/Sense Forschung? Methoden kompostieren
Wenige Plätze frei!
24
Institut für Kunst
Ort:
PHKA
Wann: 29. und 30. November 2024 (FR 13-19h, SA 10-13h)
Wo: Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Mit: Kollektiv der Rheinischen Sektion der Kompostistischen Internationale
"Die Kompostistengemeinschaften arbeiteten und spielten hart dafür, herauszufinden, wie Schichten über Schichten von Leben und Sterben, die jeden Ort und jeden Korridor prägen, beerbt werden konnten. [...] [S]ie fragten, wie man in Ruinen, die immer noch von Geistern und Lebenden bewohnt waren, leben kann – und formulierten Antworten darauf. [...] Sie lebten entlang ein paar einfacher, aber transformativer Praktiken [...]. Die Praktiken waren äußerst infektiös." (Haraway 2018, 191)
Was in Eurem Alltag (Gegenstände, Zeichen, Spuren...) erinnert euch an gegenwärtiges/vergangenes Leben und Sterben? Wir laden Euch ein, mitzubringen, was ihr findet! Zusammen wollen wir diesen Fragen nachspüren und ompostieren! Wie können wir in Communities of Compost Sorge tragen? Der Workshop knüpft an die Nachwuchstagung zum Thema "Komplexität der Kunstpädagogik" (Universität zu Köln, 2023) an, und bemüht sich, Möglichkeiten es gemeinsamen Forschens und kollegialen wissenschaftlichen Handelns auszuloten. Gemeinsam mit interessierten Nachwuchsforscher:innen (im weiteren Verständnis) und der Forscher:innengruppe Rheinischen Sektion der Kompostistischen Internationale möchten wir Spekulative methodische Zugänge erproben und kunstpädagogische Fragestellungen kompostieren.
Über diesen konkreten methodischen Input suchen wir nach einer Fokussierung der während der vergangenen Nachwuchstagung (2023) angestoßenen Diskussionen. Das Kollektiv der Rheinischen Sektion der Kompostistischen Internationale vermag es komplexe gesellschaftliche Gefüge in ihren pluralen Verfasstheiten zu untersuchen, sowie probeweise neue Arbeits- und Denkstrategien zu generieren. Eine Hinwendung zum Kompost als Erkenntnismodell befragt Praktiken der Wissensproduktion und Welterzeugung grundständig und stellt die Zentralität und Exzeptionalität des Menschen in Frage. Die Figur des Kompostierens wird einerseits als Strategie erlebbar, um stereotype, postkoloniale bzw. diskriminierende Wissensbestände zu reflektieren und abzubauen, und untersucht andererseits das Kontinuum Mensch in den nichtmenschlichen und mehr-als-menschlichen Gefügen, Verschränkungen und Abhängigkeiten. Dabei geht es nicht um einen sogenannten ‚move beyond the human‘ – als hätte es je eine universelle Kategorie ‚des Menschen‘ gegeben –, sondern um ein ‚staying with/in‘ (Haraway). Das heißt, es geht um ein Aufmerksam-werden für die Un/Durchlässigkeiten, die die Diskurse, Narrative und Gefüge des Anthropozäns und ihre Kritik durchziehen. Theorien und Praktiken des Queerfeminismus, Neuen Materialismen, der Medienwissenschaften, Kulturwissenschaften und Feminist Science and Technologie Studies bieten die Referenzpunkte für eine fundierte Auseinandersetzung. Sofern sich Kunstpädagogik in ihrer Methodik durch Interdisziplinarität in andere Felder hinein bewegt, kann sie sich methodisch (z. B. im Denken mit dem Kompost) weiterentwickeln und mit ihren Anforderungen wachsen.
Weitere Informationen und Link zur Anmeldung: https://tinyurl.com/dissense
Anmeldung via: https://forms.gle/rrHwKK16MjWJAQuJA
Konstanze Schütze, Antje Winkler und Henrike Plegge