Wenn Mathe als unlösbare Aufgabe erscheint

Beratungsstelle Rechenstörungen fördert Kinder qualifiziert und individuell

Auch Studierende sind in die Arbeit der Beratungsstelle Rechenstörungen eingebunden. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Auch Studierende sind in die Arbeit der Beratungsstelle Rechenstörungen eingebunden. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Nicht jedem Kind fällt es leicht zu rechnen. Grundlegende Probleme treten durchschnittlich bei ein bis vier Kindern pro Klasse auf. Aber was tun, wenn Eltern und Schule nicht weiterwissen? An der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe gibt es seit acht Jahren die Beratungsstelle Rechenstörungen. Das wissenschaftliche Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kompetenzen und Defizite zu diagnostizieren sowie Kinder und Jugendliche qualifiziert und individuell zu fördern. „Eltern können direkt Kontakt mit uns aufnehmen und die aktuelle Problemsituation beschreiben“, erläutert Prof. Dr. Sebastian Wartha, Leiter des Instituts für Mathematik und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Diagnostisches Interview

„Wenn wir einen Förderbedarf sehen, laden wir das Kind zu einem diagnostischen Interview ein. Dieses 30- bis 60-minütige Gespräch mit Aufgaben zu verschiedenen mathematischen Inhalten bildet die Grundlage des Förderplans, den wir im Anschluss erstellen“, so Wartha. Die Kinder kommen dann während des Semesters einmal wöchentlich für eine Stunde an die Pädagogische Hochschule und werden hier im Rahmen von Praktika und Seminaren durch Studierende und Mitarbeitende der Beratungsstelle gezielt gefördert.

Förderkonzepte und Studien zu Wirksamkeit

Auch die Lehrerinnen und Lehrer der Kinder können eingebunden werden. Im Rahmen von Forschungsaktivitäten entwickelt die Beratungsstelle unter anderem Instrumentarien, um besondere Schwierigkeiten beim Rechnen besser analysieren zu können, erarbeitet Förderkonzepte und erstellt Studien zu Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Fördermaßnahmen.

Kinder und Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnen nimmt die Beratungsstelle wieder ab April auf, also zu Beginn des Sommersemesters 2018. „Momentan haben wir deutlich mehr Anfragen, als wir bedienen können“, berichtet Prof. Dr. Wartha, der sich in seinem Habilitationsprojekt mit Rechenstörungen in der Primar- und Sekundarstufe befasst hat.

Weitere Infos auf https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/beratungsstelle

Pressemitteilung als pdf

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de