Online LemaS-Jahrestagung 2020: Gemeinsam für die Förderung von Schülerinnen und Schülern

Digitale Weiterprofessionalisierung, Vernetzung und Austausch zur Leistungs- und Begabungsförderung: Für die Jahrestagung 2020 des Forschungs- und Schulentwicklungsprojekt „Leistung macht Schule“ (LemaS) nutzen mehr als 650 Teilnehmende aus Schulen, Bildungspolitik und -administration sowie der Wissenschaft Pandemie-bedingt heute und morgen (17. und 18.9.) virtuelle Räume.

Moderator Jan-Martin Wiarda im Interview mit Bundesbildungsministerin Karliczek und KMK-Präsidentin Hubig (l.). Screenshot: BMBF, P. Fink.

Moderator Jan-Martin Wiarda im Interview mit Bundesbildungsministerin Karliczek und KMK-Präsidentin Hubig (l.). Screenshot: BMBF, P. Fink.

Pressemitteilung des Forschungsverbunds LemaS vom 17. September 2020:

Die Wissenschaftler/innen der 16 Universitäten des Forschungsverbunds LemaS bespielen mit rund 60 Angeboten, darunter Workshops, Vorträge, Interviews, Paneldiskussionen und Podcast das diesjährige Motto „Begabungen erkennen. Potenziale entfalten. Persönlichkeit entwickeln“. Keynotes kommen von Prof. Dr. Christoph Igel, Professor für Bildungstechnologien an der TU Chemnitz („Bildung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“) und von Autor und Filmemacher Reinhard Kahl zur „Individualisierung: das Geheimnis guter Schulen, und wie sie gelingt". Mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und KMK-Präsidentin Dr. Stefanie Hubig wird zudem gemeinsam (Zwischen-)Bilanz zu „LemaS in der Schullandschaft“ gezogen.

Karliczek: Starkes Projekt

Im Fokus der Online LemaS-Jahrestagung steht ein zukunftsgerichteter Blick auf die Weiterarbeit im Projekt, für das 2020 ein außerordentliches Schuljahr mit nachhaltigen Veränderungen ist. „Leistung macht Schule“ sei ein starkes Projekt, um die Individualisierung systematisch in den Schulen implementieren zu können, so Bildungsministerin Karliczek im Interview mit dem Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda, der die LemaS-Jahrestagung moderiert. Präsidentin der Kulturministerkonferenz Dr. Stefanie Hubig betont: „Wir wollen in der Schule einen Raum schaffen, in der Motivation und Leistung etwas Positives ist und in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Stärken und Interessen erfahren und ausbauen können.“ Mit Corona ist der schulische Raum zunehmend digitaler und die Bedeutung des Einbezugs digitalen Lernens sowie der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler deutlicher geworden.

300 Schulen sind beteiligt

Bundesweit 300 Schulen aller Schularten arbeiten seit 2018 in 22 Teilprojekten mit dem Forschungsverbund LemaS an begabungs- und leistungsfördernden Materialien, Konzepten, Strategien und Maßnahmen. Verbundkoordinatorin Prof. Dr. Gabriele Weigand (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) geht davon aus, dass alle Projektakteure Corona-bedingt noch stärker für die Wichtigkeit der Inhalte und Ziele von LemaS sensibilisiert sind: „Ein gemeinsames Grundverständnis und eine von der Schulgemeinschaft geteilte begabungs- und leistungsfördernde Schulkultur erleichtern es allen Beteiligten, die Potenziale und Leistungsstärken von Kindern und Jugendlichen gerade auch unter Einbindung digitaler Lehr-Lernformate differenziert zu fördern. Schülerinnen und Schüler müssen verstärkt lernen, für ihre Arbeits- und Lernprozesse mit verantwortlich zu sein und die ihnen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Kompetenzen zu aktivieren.“

Potenziale und Leistungsstärken fördern

Es geht noch stärker als zuvor um den weiteren Abbau sozialer Ungleichheiten und um die Förderung der Potenziale und Leistungsstärken der Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen und familiären Herkunft. Auf diesem gemeinsamen, zentralen Anliegen basiert die Kooperation von Bund und Ländern im Rahmen der mit 125 Millionen Euro geförderten, auf zehn Jahre angelegten Initiative „Leistung macht Schule“. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt hierbei der Forschungsverbund LemaS, der die Online Jahrestagung 2020 für die an LemaS beteiligten Akteurinnen und Akteure aus den Schulen sowie aus der Bildungsadministration, -politik und -forschung ausrichtet.

Tagungsgastgeber ist Prof. Dr. Heinz-Werner Wollersheim von der Universität Leipzig, der die außerplanmäßige Umstellung von Präsenz- in Digitalformat nicht als Hindernis sieht: „Digitalisierung hat sich in den letzten Monaten als wichtiger Nothelfer für schulische Bildung erwiesen. Für die Zukunft bieten digitale Formate, klug genutzt, große Chancen sowohl für die individualisierte Förderung von Lernprozessen, als auch für stärkere Vernetzung und bessere Teilhabe von Schule, Forschung und Politik.“

Weitere Informationen zur Online LemaS-Jahrestagung: https://conference.uni-leipzig.de/lemas2020/

Pressemitteilung als pdf

 

LemaS in aller Kürze

„Leistung macht Schule“ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungs- und Schulentwicklungsprojekt zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Das Projekt ist eingebettet in eine auf zehn Jahre angelegte gemeinsame Initiative von Bund und Länder. Der interdisziplinäre Forschungsverbund LemaS („Leistung macht Schule“), bestehend aus 16 Universitäten, übernimmt die wissenschaftliche Ausgestaltung sowie die Gesamtkoordination des Forschungs- und Entwicklungsprogramms der ersten Förderphase (2018-2022).

Die Umsetzung erfolgt dabei in 22 Teilprojekten, die bundesweit mit insgesamt 300 Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich aller Schulformen kooperieren. Ziel ist die theorie- und evidenzbasierte Optimierung leistungsfördernder Schul- und Unterrichtsgestaltung durch die wissenschaftliche Beratung, Unterstützung und formative Evaluation der Arbeit an den Schulen in den beiden Kernmodulen „Entwicklung eines schulischen Leitbilds mit Ausrichtung auf eine leistungsfördernde Schulentwicklung und den Aufbau einer kooperativen Netzwerkstruktur“ (KM1) sowie „Fordern und Fördern im Regelunterricht“ (KM2).

Weitere Informationen auf www.LemaS-Forschung.de und www.leistung-macht-schule.de

  nina.fueger@ph-karlsruhe.de