Herausragend: Preise für die besten Abschlussarbeiten

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe hat die Preise für die besten studentischen Abschlussarbeiten 2020 vergeben. Ausgezeichnet wurden eine Masterarbeit im Bereich Deutschdidaktik, eine museumspädagogische Bachelorarbeit sowie eine Masterarbeit zum Thema Gender und Religionspädagogik. Dotiert sind die Preise mit insgesamt 1000 Euro.

Beste Abschlussarbeiten: Für das Jahr 2020 hat die Pädagogische Hochschule Karlsruhe drei Preise vergeben. Foto: Kamuf/PHKA

Beste Abschlussarbeiten: Für das Jahr 2020 hat die Pädagogische Hochschule Karlsruhe drei Preise vergeben. Foto: Kamuf/PHKA

Einmal jährlich zeichnet die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) die besten studentischen Abschlussarbeiten in den Kategorien Master, Bachelor und Gender aus. Für 2020 hat sie nun drei Preise vergeben. Die mit 400 Euro dotierte Auszeichnung für die beste Masterarbeit (1,0) geht an Judith Jastrow. Die angehende Grundschullehrerin hat Unterrichtsvorschläge zur Förderung des funktionalen Verbverständnisses entwickelt. Die beste Bachelorarbeit (1,0) zeichnet die Hochschule mit 300 Euro aus. Vorgelegt hat sie Sophia Ketterer im Fach Geschichte für das Lehramt Sekundarstufe I. Die Studentin hat sich aus museumspädagogischer Perspektive mit den politischen Säuberungen nach der Badischen Revolution von 1848/49 auseinandergesetzt. Und die beste Abschlussarbeit zu einem Gender-Thema stammt von Elena Link, die ebenfalls Grundschullehrerin werden möchte. In ihrer Masterarbeit geht es um queere Bildungsarbeit und Religionsunterricht. Sie erhält den mit 300 Euro dotierten Genderforschungspreis.

Den Dingen auf den Grund gehen

Verantwortlich für die Auswahl der beiden erstgenannten Abschlussarbeiten zeichnet die Forschungskommission der PHKA, die Arbeiten für den Genderforschungspreis wählt die Gleichstellungskommission aus. Eingereicht werden für die Preise konnten Arbeiten, die zwischen Herbst 2019 und 2020 begutachtet wurden. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 1000 Euro wurden von der in Karlsruhe ansässigen mdbm Baumanagement GmbH gestiftet.

„Studierende mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zu fördern, ist uns ein großes Anliegen“, unterstreicht Prof. Dr. Annette Worth, Prorektorin für Forschung und Nachwuchs­förderung. Sie spricht den drei Preisträgerinnen ihre Glückwünsche aus. „Wissenschaft ist wichtig für unsere Gesellschaft. Sie geht den Dingen methodisch nachvollziehbar auf den Grund und beantwortet Fragen mit überprüfbarem Wissen,“ sagt die Vorsitzende der Forschungskommission.

Die Arbeiten im Einzelnen

Judith Jastrow zeigt mit ihrer Masterarbeit „Unterrichtsvorschläge für die Grundschule zur Förderung des funktional-grammatischen Verständnisses des Verbs“, dass ein Verständnis für die Beziehungen zwischen Verb(en) und Satzgliedern sowie für die Verbfunktionen im Satz bereits in der Grundschule entwickelt werden kann. „Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbdidaktik“, sagt Erstgutachterin Gloria Littwin.

Im Rahmen einer Kooperation mit der Erinnerungsstätte des Bundesarchivs für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte in Rastatt entstanden ist Sophia Ketterers Bachelorarbeit „Demokratiebewusstsein und Demokratieförderung am Beispiel von politischen Säuberungen nach der Badischen Revolution von 1848/49“. „Die Arbeit leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Restrukturierung des Begriffs der politischen Säuberungen, sondern auch eine Kompetenzmatrix zur Demokratieförderung. Sie versetzt Lernende damit in die Lage, wichtige demokratische Prinzipien aus regionaler und internationaler Perspektive zu erkennen und zu beurteilen“, erläutert Erstgutachter Dr. Ulf Kerber. Die Erinnerungsstätte habe bereits damit begonnen, die Ergebnisse der Bachelorarbeit zur Erstellung eines museumspädagogischen Programms aufzuarbeiten.

Elena Link beleuchtet unter der Leitfrage „Wie hast Du’s mit sex, gender, queer?“ Genderthematiken in der Religionspädagogik zwischen Tradition, Aufbruch und neuen Perspektiven. Denn „Fragen der Geschlechterbeziehungen, der Vielfalt geschlechtlicher und sexueller Lebensweisen sind keineswegs unumstritten, sondern lösen immer wieder Debatten in Gesellschaft, Politik und Religion aus“, wie es in der Einleitung heißt. Erstgutachterin Dr. Regina Speck bescheinigt der Verfasserin, dass sie sich „auf hohem Niveau auf die unterschiedlichen philosophischen, theologischen und schulpraktischen Denkrichtungen eingelassen“ und „eine außergewöhnliche Leistung im Bereich der Genderforschung erbracht hat“.

Pressemitteilung als pdf

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de