Mathematikdidaktik: PHKA-Professorin zu Mitherausgeberin von renommierter wissenschaftlicher Fachzeitschrift gewählt
Professor Dr. Christiane Benz ist neue Mitherausgeberin des „Journals für Mathematik-Didaktik“. Zusammen mit drei anderen Wissenschaftler:innen koordiniert und verantwortet sie die Begutachtung aller Artikel, die Forschende hier zur Veröffentlichung einreichen. Fachzeitschriften sind für Wissenschaftler:innen das wichtigste Medium, um ihre Forschungsergebnisse bekannt zu machen und zur Diskussion zu stellen.
Keine Wissenschaft ohne Fachzeitschriften. Hier veröffentlichen Wissenschaftler:innen ihre Forschungsergebnisse, machen sie anderen Forschenden zugänglich und stellen sie zur Diskussion. Jede wissenschaftliche Disziplin hat ihre eigenen Journale und Magazine. Zur neuen Mitherausgeberin des renommierten Journals für Mathematik-Didaktik wurde kürzlich Prof. Dr. Christiane Benz von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) gewählt. Die Mathematik-Didaktikerin erforscht an der PHKA mathematische Basiskompetenzen in der frühen mathematischen Bildung und leitet unter anderem das Entwicklungs- und Forschungsprojekt MiniMa - Minis und Erwachsene entdecken Mathematik.
„Das Journal für Mathematik-Didaktik erscheint seit 1980, ist rein forschungsbasiert und gilt als angesehenste deutschsprachige Fachzeitschrift für dieses Fachgebiet“, sagt Christiane Benz, deren dreijährige Amtszeit als Mitherausgeberin im Januar begonnen hat. Gewählt hat sie der Beirat der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM), einer Vereinigung zur Förderung der Mathematikdidaktik als der Wissenschaft, die sich mit dem Lehren und Lernen von Mathematik befasst.
Das Journal für Mathematik-Didaktik ist offizielles Organ der GDM, erscheint zwei Mal pro Jahr und veröffentlicht Originalbeiträge aus allen Bereichen mathematikdidaktischer Forschungs- und Entwicklungsarbeit. „Wir sind aber auch offen für Artikel aus Nachbardisziplinen und aus Wissenschaften, die einen Bezug zur Mathematikdidaktik haben. Zum Beispiel Pädagogik und Psychologie“, erläutert Christiane Benz.
Für jeden Artikel werden drei Gutachten eingeholt
Hauptaufgabe des vierköpfigen Herausgeberteams ist es, den Begutachtungsprozess zu koordinieren. Für jeden Artikel müssen drei ausgewiesene Expert:innen gefunden werden, die ihn per Fachgutachten überprüfen und bewerten. „Dabei gilt es, einseitige Begutachtungen zu vermeiden“, so Benz. „In Zweifelsfällen lassen wir vor der eigentlichen Begutachtung ein Vorgutachten erstellen.“ Zwischen den Begutachtungsrunden besteht eine weitere Aufgabe des Teams darin, die Gutachten in konstruktive Rückmeldungen zusammenzufassen und die Entscheidungen für die Veröffentlichung zu begründen.
Die Herausgeber:innen kommen einmal monatlich zusammen, wobei die Menge an Arbeit sehr von der Qualität der Gutachten abhängt. „Wir machen das alle ehrenamtlich, sowohl die Herausgeber:innen als auch die Gutachter:innen“, informiert Christiane Benz und verweist darauf, dass Fachzeitschriften essentiell für den Wissenschaftsbetrieb sind. Denn hier wird die Arbeit von Wissenschaftler:innen überprüft. Und auch die Reputation von Forschenden hängt zu einem Großteil davon ab, wer wo wieviel veröffentlicht.
Zeitschriftenartikel sind eine wissenschaftliche Währung
„Zeitschriftenartikel sind eine wissenschaftliche Währung“, so die Mathematik-Didaktikerin, die mit ihrer Forschungsgruppe unter anderem Lernumgebungen für Grundschüler:innen zur Förderung strukturierender Mengenwahrnehmung und nicht-zählender Anzahlbestimmungsprozesse entwickelt. „Mathematik ist eine Wissenschaft der Muster und Strukturen. Und dabei geht es immer um Wahrheit, nicht um Meinungen“, erklärt Benz, was sie an ihrer Disziplin besonders schätzt.