Innovatives Lehr-Lern-Labor-Konzept mit LeLa-Preis ausgezeichnet

Der Bundesverband der Schülerlabore (LernortLabor) hat ein von Sabrina Syskowski entwickeltes, innovatives Lehr-Lern-Labor-Konzept mit dem LeLa-Preis ausgezeichnet. Die Doktorandin der Chemie an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe nahm den Preis am 9. März im Rahmen der 15. LeLa-Jahrestagung in Dresden entgegen. Der 2. Platz in der Kategorie MINT-Bildung von Lehrkräften ist mit 3.000 Euro dotiert.

Sabrina Syskowski. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Sabrina Syskowski. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Seit 14 Jahren bietet die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) in ihrem Labor makeScience! Schülerinnen und Schülern vertiefende Einblicke in die faszinierende Welt der Chemie. Vor drei Jahren hat das Institut für Chemie diesen außerschulischen Lernort mit einem von Doktorandin Sabrina Syskowski erarbeiteten Konzept zum Lehr-Lern-Labor weiterentwickelt. Nun experimen­tieren hier Lehramtsstudierende mit Schülerinnen und Schülern und eignen sich so gleichzeitig wichtiges Professionswissen für ihren späteren Beruf an. Außerdem ist das Labor seitdem schul­arten- sowie hochschularten­über­greifend ausgerichtet.

Diese innovative Weiterentwicklung, zu der auch zwei neue, von Sabrina Syskowski erarbeitete Lernumgebungen zu forensischer Chemie sowie zu Donator-Akzeptor-Reaktionen gehören, wurde am 9. März in Dresden mit dem LeLa-Preis 2020 des Bundesverbandes der Schülerlabore (LernortLabor) ausgezeichnet. Der 2. Preis in der Kategorie „MINT-Bildung von Lehrkräften“ ist mit 3.000 Euro für Personal-, Sach- oder Reisemittel dotiert und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gestiftet. Die Jury bewertete das neue Konzept als nachahmenswert.

Spielerische Herausforderungen mit hoher Realitätsnähe verbinden

„Die beiden von mir entwickelten Lernumgebungen, die wir über zwei Jahre lang getestet und evaluiert haben, kommen sowohl bei den Lehramtsstudierenden als auch bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an“, freut sich Sabrina Syskowski. In der einen neuen Lernumgebung klären Schülerinnen und Schüler als Kriminaltechniker einen fiktiven Mordfall auf, in der anderen stellen sie Bubble-Tea-Bällchen her, in denen Säure-Base- und Redoxreaktionen ablaufen. Die Evaluation federführend begleitet hat Jun.-Prof. Dr. Olga Kunina-Habenicht, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, zusammen mit Jun.-Prof. Dr. Ingo Wagner vom Karlsruher Institut für Technologie.

„Wir verbinden spielerische Herausforderungen mit hoher Realitätsnähe und sorgen so für großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern“, erläutert Syskowski. Im Gegensatz zu anderen Lehr-Lern-Laboren sieht das Konzept der PHKA vor, dass die Studierenden mindestens fünf Mal pro Semester mit Schülerinnen und Schülern zusammenkommen und die Betreuung durch die Studierenden aus vielen Blickwinkeln beleuchtet wird. Die Inhalte der neuen Lernumgebungen finden sich im baden-württembergischen Gymnasiallehrplan der Oberstufe wieder.

Schüler begeistern und Studierende in ihrer Entwicklung unterstützen

Durchgeführt wird das Lehr-Lern-Labor im Rahmen eines Chemie-Seminars, an dem – erstmalig in Karlsruhe – Lehramtsstudierende der PHKA (für die Sekundarstufe I) und Lehramtsstudierende des Karlsruher Instituts für Technologie (für die Sekundarstufe II) gemeinsam teilnehmen. „Mit diesem neuen Konzept vertiefen wir die Kooperation von Pädagogischer Hochschule Karlsruhe und Karlsruher Institut für Technologie im Bereich Lehrerbildung und regen einen Austausch an, von dem beide Studierendengruppen profitieren“, sagt Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, und gratuliert Sabrina Syskowski und ihrem Doktorvater Prof. Dr. Matthias Ducci zu ihrem Erfolg.

„Wir freuen uns sehr, dass wir unser Lehr-Lern-Labor makeScience! nun um Angebote für die gymnasiale Oberstufe erweitern konnten“, sagt Ducci. Eingebunden ist die Weiterentwicklung in das Verbundprojekt MINT²KA. „Mit unseren Lehr-Lern-Settings möchten wir Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen begeistern und Lehramtsstudierende in ihrer Entwicklung unterstützen“, so der Leiter des Instituts für Chemie der PHKA.

Die Angebote des Lehr-Lern-Labors makeScience! richten sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II. Die Teilnahme ist für Schulklassen kostenfrei, nur die Anfahrt tragen die Schulen selbst. Weitere Informationen gibt es auf www.ph-karlsruhe.de/projekte/schuelerlabor

Pressemitteilung als pdf

  regina.schneider@vw.ph-karlsruhe.de