Gelebte Verzahnung von Praxis und Theorie – Kickoff des Lehr-Lern-Labors Physik
Mit einer ebenfalls Theorie (thematische Einführung und Panel-Diskussion) und Praxis ("Live"-Besuch parallel laufender Projekttage) verbindenden Veranstaltung wird das neue Lehr-Lern-Labor PHyLa offiziell eröffnet.
Gespannt schauen alle im Hörsaal durch eine kleine Pappe mit integriertem Fensterchen auf die leuchtende Kugel vorne auf dem Pult: Und tatsächlich, das Licht zerlegt sich in ein Farbband. So hat Juniorprofessor Dr. Tobias Ludwig kurz und anschaulich in die Spektralanalyse eingeführt und gleichzeitig das Logo des neu gestarteten Lehr-Lern-Labors PhyLa bei dessen Kickoff am Freitag, den 18. November 2022 erklärt. Und ist damit bei einem wichtigen Anliegen von PhyLa angekommen, der Verzahnung von Theorie und Praxis. Denn ist es einmal Ziel des Lehr-Lern-Labors als außerschulischer Lernort Kindern und Jugendlichen aller Schulformen und Stufen durch selbstständiges Experimentieren ein gutes physikalisches Grundverständnis zu vermitteln und gleichzeitig Lehramtsstudierenden – dank der Kooperation mit dem KIT ebenfalls von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II – wichtige Praxiserfahrung zu bieten, findet gleichzeitig eine wissenschaftliche Begleitung statt. So profitieren auch die Fachdidaktik und die Unterrichtsforschung von den gewonnenen Ergebnissen. Und nicht zuletzt die Physiklehrkräfte, die durch die Projekttage ihrer Schüler:innen an der PHKA nicht nur Anregungen für Experimente, sondern auch neue Erkenntnisse aus der Fachdidaktik mit in ihren eigenen Unterricht nehmen. Ermöglicht wird dies durch die Vector Stiftung und die Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe: dank deren Unterstützung ist die Finanzierung von Mitarbeiter:innen- und einer weiteren Physiklaborantenstelle möglich. So stellten sich auch Engin Kardas, zukünftiger Leiter des LLLs, Doktorand Kay Burger, der an der PHKA seinen Lehramtsmaster abschloss, und Max Grünling dem Publikum vor. Prof. Dr. Carsten Rockstuhl, verantwortlich für das Gymnasiallehramt in Physik am KIT, gab ein kurzes Grußwort, in dem die Freude über die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Lehramtsausbildung in Karlsruhe deutlich wurde.
Dies betonte auch Prof. Dr. Dorothee Kohl Dietrich, Prorektorin für Studium und Lehre der PHKA, in der von Juniorprofessorin Dr. Nadine Anskeit moderierten Paneldiskussion: Die Karlsruher Lehr-Lern-Labore sind nicht nur Leuchtturmprojekte der PHKA sondern auch eine wichtige Säule der zukünftigen School of Education aller lehrerbildenden Institutionen in Karlsruhe. Der regionale Bezug ist auch Panelteilnehmer Thomas Rohr wichtig, Geschäftsführer der Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe, zu deren Ziel auch die Förderung der Vermittlung naturwissenschaftlicher Themen an Kinder gehört. Léonie Trick, Projektmanagerin im Bereich Bildung der Vector Stiftung, brachte einen weiteren nicht zu vernachlässigenden Aspekt in die Diskussion und als Grund für das Engagement ihrer Stiftung mit ein: Ebenso wichtig wie eine MINT-Förderung als Grundlage für Innovation und Wohlstand einer Gesellschaft, seien gute Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft und Elternhaus. Genau dies ermögliche ein Lehr-Lern-Labor als außerschulischer Lernort, das von ganzen Schulklassen besucht wird.
Hiervon konnten sich nun auch die Gäste des Kick-Off mit einem „Live“-Besuch der parallel laufenden Projekttage „Wärmeregulation im Körper“ und „Das Auge im Blick“ einen Eindruck verschaffen. Unter den Anleitungen von Studierenden von PHKA und KIT konnten zwei achte Klassen der Realschule Rheinstetten so viel über die Physik des menschlichen Körpers erlernen. Außerdem wurde die Möglichkeit zum Austausch bei Kaffee und Snacks von allen Anwesenden gerne angenommen.