KuLO: Neues Weiterbildungsangebot für die Kulturszene erfolgreich an den Start gegangen

Mit rund 80 Anmeldungen ist das neue Weiterbildungsangebot KuLO – Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen vollständig ausgebucht. Ziel des berufsintegrierenden Qualifizierungsprogramms ist es, die Vielfalt der Kulturszene in Baden-Württemberg zu erhalten und ihr Innovationspotenzial zu stärken. Zur Eröffnung der KuLO-Auftaktveranstaltung am 24. Februar sprach Staatssekretärin Petra Olschowski.

Digitale Auftaktveranstaltung von KuLO. Screenshot: PHKA

Digitale Auftaktveranstaltung von KuLO. Screenshot: PHKA

Wie lernen Kulturinstitutionen, flexibel auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Diskurse zu reagieren? Wie können sie sich digital und nachhaltig für neue Zielgruppen öffnen? Und was ist notwendig, um eine Transformation in den Kunst- und Kultureinrichtungen herbeizuführen? Diese Themen stehen im Mittelpunkt des Weiterbildungsangebots KuLO – Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen, das am 24. Februar 2022 mit einer digitalen Auftaktveranstaltung in die Umsetzung gestartet ist.

Barrierefreiheit, Digitalität und Nachhaltigkeit

„Unser Kulturdialog hat eindrücklich gezeigt, wie hoch die Erwartungen und Ansprüche der Gesellschaft, des Publikums, aber auch der Beschäftigten an die Kultureinrichtungen der Zukunft sind“, sagte Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. „Das Weiterbildungsprojekt KuLO widmet sich zielgerichtet Themenfeldern wie der Gewinnung neuen Publikums und Barrierefreiheit, Digitalität und Nachhaltigkeit. Institutionen und Akteure aus Stadt und Land nehmen im Projekt KuLO die Herausforderung als ‚Lernende Organisation‘ an. Gemeinsam werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Strategien zur Öffnung der Häuser hinsichtlich Arbeitsmethoden, Themen und Angebote entwickeln können.“ Staatssekretärin Petra Olschowski hatte zusammen mit Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Lutz Schäfer die ganztägige Auftaktveranstaltung eröffnet.

Angebot stößt bei Einrichtungen auf großes Interesse

Mit rund 80 Teilnehmenden aus ganz Baden-Württemberg ist das berufsintegrierende Qualifizierungsprogramm von Pädagogischer Hochschule Karlsruhe, Pädagogischer Hochschule Heidelberg und der dortigen Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung vollständig ausgebucht. „Wir freuen uns sehr, dass unser Pilot-Angebot auf so viel Interesse stößt und die Bandbreite der teilnehmenden Institutionen sehr groß ist“, sagte Schäfer. Vertreten seien Kulturämter, Bibliotheken und Archive genauso wie Theater und Museen oder soziokulturelle Zentren, so der Leiter des Instituts für Kunst an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Bereitschaft zu Veränderung

Prof. Dr. Karin Vogt, die das Projekt in Heidelberg gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Hennies leitet, ergänzte: „Kultur- und Kunsteinrichtungen stehen nicht erst seit der Corona-Pandemie vor erheblichen Herausforderungen; auch der gesellschaftliche Wandel und tendenziell zurückgehende Zuschauer- und Besucherzahlen verlangen nach neuen Konzepten. Die hohe Anzahl an Bewerbungen für das KuLO-Projekt zeigt, dass die Bereitschaft zur Veränderung groß ist. Und wir freuen uns, dass wir die teilnehmenden Einrichtungen mit unserer Expertise unterstützen können.“ Diese liegt laut Hennies in Karlsruhe in der Kulturvermittlung und der Ökonomiedidaktik und in Heidelberg im agilen Arbeiten, der Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie in Inklusion und Teilhabe: „Dazu kommt eine ausgewiesene Erfahrung aus den Bereichen Lebenslanges Lernen, Berufliche Professionalisierung sowie hybrides Projektmanagement und Organisationsentwicklung“, so Hennies abschließend.

Weitere Informationen gibt es auf https://kulo.info.

 

Über KuLO

Ziel des Kooperationsprojekts KuLO – Kunst- und Kultureinrichtungen als Lernende Organisationen ist es, die Vielfalt der Kunst- und Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg zu erhalten und ihr individuelles Innovationspotenzial zu stärken. Bis Ende 2022 entwickeln die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die dortige Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung auf Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ein hybrides, berufsintegrierendes Weiterbildungsangebot, das sich an Mitarbeitende von Kunst- und Kultureinrichtungen richtet. Gefördert wird das Projekt mit rund 2,4 Millionen Euro aus Mittel des Europäischen Sozialfonds im Programm REACT-EU. Teilnehmende der Weiterbildung werden in die Lage versetzt, eigene Strukturen und Prozesse zu hinterfragen, zukunftsweisende Initiativen in ihren Arbeitsalltag zu implementieren und so die Organisationsentwicklung voranzutreiben. Die Arbeit an konkreten Praxisprojekten sowie der reflektierende Austausch innerhalb von Projekttandems generieren einen hohen Transfernutzen für die Einrichtungen. Dabei steht KuLO in engem Austausch mit einer spartenübergreifenden Resonanzgruppe aus Kunst- und Kultureinrichtungen, die einen Querschnitt der rund 3.700 Einrichtungen im Land darstellt.

Über die beteiligten Einrichtungen

Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf Bildung in der demokratischen Gesellschaft, Bildungsprozesse in der digitalen Welt sowie MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.600 Studierende. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufe I sowie Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote zeichnen sich durch ihre besondere Nähe zu Forschung und Praxis aus.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg (PHHD) ist eine bildungswissenschaftliche Hochschule mit universitärem Profil. Ihre Mitglieder lehren und forschen primär in den Bildungswissenschaften, den Fachdidaktiken bzw. der Sonderpädagogik. Sie sind zudem auf den Transfer ihrer Expertise beispielsweise in Unternehmen, (non-profit) Organisationen und die Öffentlichkeit spezialisiert. Das Studienprofil der Hochschule umfasst insbesondere Bildungsberufe (Schwerpunkt: Lehrerbildung) und deckt die Lebensspannen bis hin zur beruflichen Weiterbildung ab. In Heidelberg werden rund 4.800 angehende Bildungsexpert:innen von über 300 Professor:innen bzw. Lehrenden und zahlreichen Lehrbeauftragten in (sonder-)pädagogischem Wissen, Fachwissenschaften und Fachdidaktiken ausgebildet sowie in weiteren bildungswissenschaftlichen Kompetenzen geschult. Sämtliche Studiengänge zeichnen sich durch einen engen Bezug zur Praxis sowie durch forschungsbasierte Lehre aus.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat sich die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung zu einer führenden Spezialistin für selbstgesteuertes und eigenverantwortliches Lernen entwickelt. Durch ihre Anbindung an die Pädagogische Hochschule Heidelberg greift sie dabei auf aktuelles Hochschulwissen zurück. Ihr Schwerpunkt liegt heute auf den Schlüsselkompetenzen für eine zunehmend dynamische Arbeitswelt, die Kompetenzen zum Lehren des Lernens, zur Kollaboration in heterogenen Kontexten, zur Innovation, Change Management, zu Gesundheit und nachhaltige Entwicklung umfassen.

Pressemitteilung als pdf

  regina.thelen@ph-karlsruhe.de